Laut "Le Monde" hat ein Mann am Sonntag das Werk "Fuck abstraction!" der Schweizer Künstlerin Miriam Cahn mit Farbe besprüht. Gegen die Arbeit hatten sechs Vereinigungen wegen "Verherrlichung von Kinderpornografie" vor dem Pariser Verwaltungsgericht geklagt. Die Arbeit stellt eine zerbrechliche, gefesselte und kniende Figur dar, die an einer großen Silhouette eine Fellatio durchführt. Die Klage gegen die 73-Jährige wurde im März abgelehnt.
Das Gemälde ist in der Ausstellung der Künstlerin "Mein serieller Gedanke" zu sehen, in der unter anderem Gewalt thematisiert wird. Für Cahn illustriert das Bild, wie Sexualität als Kriegswaffe, als Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingesetzt wird.
"An diesem 8. Mai, an dem wir den Sieg der Freiheit feiern, verurteile ich den Vandalismus, der gestern im Palais de Tokyo begangen wurde", schrieb Macron am Dienstag auf Twitter und bezog sich damit auf den Gedenktag, an dem als Jahrestag zum 8. Mai 1945 der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht und damit des Endes des Zweiten Weltkrieges in Europa und der Befreiung vom Nationalsozialismus gedacht wird. "Ein Kunstwerk anzugreifen, ist ein Angriff auf unsere Werte. In Frankreich ist die Kunst immer frei und der Respekt für das kulturelle Schaffen ist garantiert."
Wie das Palais de Tokyo im März mitteilte, habe das Gericht die Klage unter anderem mit der Begründung abgelehnt, dass das Werk in einem Kontext gezeigt werde, der darauf abziele, die Schrecken des Krieges anzuprangern. Die Pariser Werkschau dauert noch bis zum 14. Mai.