"Jeder kann Ideen haben, das ist meist nicht das Problem", sagte der 74-Jährige am Montag bei der Berlinale, wo er beim "Talents Circles Expanded" junge Filmemacher traf. "Findet heraus, was ihr wirklich gut könnt", sagte er. "Macht nie etwas, das jemand anderes besser könnte - diesen Fehler habe ich gemacht."
Er selbst habe auch erst einige Zeit gebraucht, um seinen Weg zu finden. Anfangs habe er andere Regisseure und deren Stile imitieren wollen. Dann habe er aber gemerkt, dass er am besten arbeiten kann, wenn er möglichst viel Freiheiten hat - und sich nicht an ein Drehbuch halten muss. "Das war die Hölle für mich", sagte er über einen Dreh mit Skript. "Ich wollte nicht, dass die Ideen fest einzementiert waren." Deswegen habe er immer mehr Dokumentarfilme gemacht, weil er dafür kein Drehbuch schreiben musste, um finanzielle Unterstützung zu bekommen.
Wenders feierte in seiner langjährigen Karriere große Erfolge mit Dokumentationen wie "Buena Vista Social Club" und "Das Salz der Erde" - aber auch mit Spielfilmen, darunter "Paris, Texas" und "Der Himmel über Berlin". In der Februar-Ausgabe von Monopol spricht Wim Wenders über seinen 3-D-Film zur Edward-Hopper-Retrospektive der Fondation Beyeler und seine Leidenschaft für den legendären US-Maler.