Zu diesem Zeitpunkt war das Werk von Künstler Damien Hirst bereits wieder abgebaut. "Wir dachten, Fliegen fallen nicht unter das Tierschutzgesetz", sagte Museumsdirektor Andreas Beitin der "Braunschweiger Zeitung" (Donnerstag). In der Ausstellung "Macht!Licht" sei es darum gegangen, darauf aufmerksam zu machen, dass jede Nacht Insekten durch öffentliches Licht sterben.
"Tiere zu töten hat nichts mit Kunst zu tun, es zeigt lediglich die Überheblichkeit von Menschen, die für ihre eigenen Interessen buchstäblich über Leichen gehen", sagte Peter Höffken von Peta. Laut Tierschutzgesetz dürfe niemand einem Tier ohne "vernünftigen Grund" Leid oder Schaden zufügen.
"Wir teilen den Grundgedanken der Tierschutzorganisation, dass Tiere nicht dazu da sind, uns zu unterhalten oder dass wir sie ausbeuten", sagte der Geschäftsführer des Kunstmuseums, Otmar Böhmer, der dpa. Das Werk von Hirst befinde sich schon seit den 1990er-Jahren in der eigenen Sammlung. In einem gläsernen Doppelkubus schlüpfen zunächst Fliegen - wenn sie dem Licht folgend in den anderen Teil fliegen, sterben sie.
Die Larven seien im Angelhandel erworben worden, sagte Böhmer. Es sei nur ein kleiner Teil der geschlüpften Fliegen in der Installation geblieben, um die Grundaussage des Werkes darstellen zu können. Das Museum wolle so bald wie möglich mit dem Künstler beziehungsweise seinem Studio Kontakt aufnehmen, um zu klären, ob die Installation auch mit künstlichen Fliegen präsentiert werden dürfe. Andernfalls soll sie nie wieder ausgestellt werden.