London

Tate gibt Nazi-Raubgut an Erben zurück

Das Gemälde "Aeneas und seine Familie auf der Flucht vor dem brennenden Troja" des englischen Malers Henry Gibbs aus dem Jahr 1654
Foto: Tate/PA Media/dpa

Das Gemälde "Aeneas und seine Familie auf der Flucht vor dem brennenden Troja" des englischen Malers Henry Gibbs aus dem Jahr 1654

Auch britischen Museen gehören Werke, die die Nazis einst ihren jüdischen Eigentümern raubten. Eines davon kehrt nun zurück

Die britische Kunstinstitution Tate gibt ein von den Nazis geraubtes Gemälde an die Erben des rechtmäßigen Eigentümers zurück. Das etwa 370 Jahre alte Gemälde mit dem Titel "Aeneas und seine Familie fliehen aus dem brennenden Troja" vom britischen Maler Henry Gibbs gehörte einst dem belgischen Kunstsammler Samuel Hartveld.

Wie das britische Kulturministerium mitteilte, mussten Hartveld und seine Frau wegen ihrer jüdischen Identität ihre Heimatstadt Antwerpen 1940 verlassen. Seine umfangreiche Kunstsammlung musste er dabei zurücklassen. Die Gemälde wurden von den deutschen Besatzern verkauft, vom Erlös erhielt Hartveld nichts.

Nicht das einzige Nazi-Raubgut in britischen Galerien

Das Gemälde wurde 1994 in Brüssel für die Sammlung der Tate erworben. Eine Kommission, die über Ansprüche von Nazi-Opfern entscheiden soll, beschloss nun, dass es an die Urenkel des Kunstsammlers zurückgegeben werden soll. 

Es ist nicht das einzige Nazi-Raubgut, das in britische Museen gelangte. Seit Gründung der Kommission im Jahr 2000 wurde nach Angaben der Regierung 14 von 23 Anträgen auf Rückgabe stattgegeben.