Am 1. und 2. November gedenken die Mexikanerinnen und Mexikaner ihrer Verstorbenen. Der Día de Muertos verbindet präkolumbianische und christliche Rituale und wurde im Jahr 2008 von der Unesco in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Häuser und Gräber werden für diesen Anlassen aufwendig geschmückt. Viele Mexikaner glauben, dass die Seelen der Toten an diesen Tagen aus dem Jenseits kommen und ihren Familien im Diesseits einen Besuch abstatten.
Hunderte Verkleidete tanzten und musizierten am Sonntag durch das Zentrum von Mexiko-Stadt, teils auf karnevalesk geschmückten Wagen. Sie wurden bestaunt von Tausenden Zuschauern am Straßenrand. Viele Menschen hatten sich die Gesichter mit Totenkopf-Motiven schminken lassen. Zahlreiche Paradenteilnehmern trugen Skelett-Kostüme. Verschiedene Motive der traditionellen wie auch der Populärkultur Mexikos waren vertreten.
Die Parade in Mexiko-Stadt findet erst seit 2016 jährlich im Vorfeld des Feiertags statt. Sie ist einem Umzug nachempfunden, der im James-Bond-Film "Spectre" von 2015 zu sehen war. Wegen der Corona-Pandemie war die Parade im vergangenen Jahr ausgefallen. Deren Opfer sollten bei der diesjährigen Ausgabe geehrt werden.
Mexiko hat mehr als 288.000 Covid-19-Todesfälle gemeldet - die viertmeisten weltweit. Bisher sind etwa 46 Prozent der rund 126 Millionen Einwohner des nordamerikanischen Landes vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Ein Großteil der teils dicht gedrängten Zuschauer am Sonntag trug Mund-Nasen-Schutz.