"Die Idee ist, dass ich auch die Kunstszene wachrütteln möchte", sagte Hegemann (67) der Deutschen Presse-Agentur. Seiner Ansicht nach ging es dort lange zu viel um Corona und die Öffnungsdebatte. Keiner kümmere sich. Hegemann will auch neue Denkanstöße geben. "Wir sind doch viele." Hegemann hatte die Plakate bereits vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine aufgehängt, durch die Angriffe auf ukrainische Städte bekommen sie nun neue Dringlichkeit.
Er denke angesichts des Konflikts an die "jungen Burschen in den Schützengräben" und die Eltern dieser Kinder. Er sei mit dem Vietnam-Krieg groß geworden. "Ich bin immer Pazifist gewesen." Auf den kostenlosen Plakaten, die er über die Stiftung seines Clubs verteilt, steht "No War!" ("Kein Krieg!"). Auf seiner Facebook-Seite ist zu sehen, wo die Poster hängen.
Hegemann ist Kulturmanager und Clubbetreiber. Sein bekanntestes Projekt ist der Berliner Club Tresor. Er ist außerdem Gründer der Initiative "Happy Locals", die das kulturelle Leben in Städten und im ländlichen Raum fördern will.
Einige Clubs zeigen sich solidarisch und bieten der ukrainischen Szene ihre Hilfe an. Durch Residencies sollen Künstler und Künstlerinnen, Promoter und Promoterinnen einen "safe space" für ihre geplanten Projekte bekommen. Als Beispiele werden Studios, Büros, Ausstellungsräume und Clubs genannt. Jeder und jede soll diese Unterstützung in Anspruch nehmen können.