Danke sagt man jetzt, da die gewaltige Coronavirus-Welle auf uns zuläuft, ohne Händedruck. Und auf jeden Fall ohne Umarmung. Wichtig ist trotzdem, dass man es sagt. Beim Kunsthaus Graz übernimmt das nun die raumgreifenden BIX-Medienfassade (BIX ist eine Wortschöpfung aus BIG und PIXEL), die zeppelinförmig vom Gebäude in die Stadt hineinragt und als Erweiterung des Ausstellungsraums dient. Zwischen 18 und 24 Uhr ist zu jeder vollen Stunde in Leuchtlettern "Danke allen, die helfen!" darauf zu lesen. Eine Botschaft an Ärztinnen, Pfleger, Einsatzkräfte und im Handel tätigen Menschen, die uns gerade versorgen und dadurch besonders belastet sind.
"Uns geht es darum, ein Zeichen für Solidarität, für Zusammenhalt in der Gesellschaft und für Dankbarkeit zu setzen", erklärt die kaufmännische Direktorin Alexis Getzinger. Man wolle "daran erinnern, dass wir soziale Wesen sind und ohne gegenseitige Unterstützung und Empathie nicht überleben können".
Sollte man nicht in Graz wohnen, kann man das schimmernde Danke auch im Livestream verfolgen. Für fünf Minuten zum Stundenanfang, dann wechselt es sich ab mit einer Arbeit des amerikanischen Klangkünstlers Bill Fontana. Seine Videostudie grafischer Gezeitenmuster wurde aufgenommen in der Bucht von San Fancisco, bei Ebbe. “Sie ist in ihrem Auf und Ab zu einem Symbol geworden für die Zeit von Covid-19. Dazwischen läuft der Satz: 'Wir danken allen, die helfen' – und damit wesentlich unsere Gesellschaft tragen“, so Kunsthaus-Leiterin Barbara Steiner.