Leihgabe aus Dresden

Sachsens Grüner Diamant in New York

Der "Grüne Diamant" aus den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden hat im Metropolitan Museum seinen großen Auftritt 

Das letzte Mal, dass das Empire State Building in New York zu Ehren Deutschlands geleuchtet hat, dürfte zum WM-Sieg im Juli 2014 gewesen sein. Damals zeigte sich, dass Schwarz-Rot-Gold eine herausfordernde Flagge ist, denn schwarz leuchten ist nunmal physikalisch ungünstig. Einfacher war dagegen die Aufgabe am gestrigen Abend, als das ikonische Gebäude ganz in Grün erstrahlte. 

Anlass war der "Grüne Diamant" aus dem Dresdner Schatzkammermuseum Grünes Gewölbe, der ab sofort bis zum 1. März 2020 im New Yorker Metropolitan Museum of Art glitzert. Das Hut-Schmuckstück mit dem einzigartigen Stein von 41 Karat und natürlicher Färbung sei die spektakulärste Leihgabe der Ausstellung "Making Marvels: Science and Splendor at the Courts of Europe" des Metropolitan Museum of Art, teilten die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) mit. 

Die Schau versammelt Objekte aus Kunst- und Schatzkammern, mit denen europäische Fürsten in Renaissance und Barock ihre Macht und Pracht repräsentierten. Das Grüne Gewölbe ist mit 17 Exponaten einer der Hauptleihgeber, weitere Stücke kommen aus dem Mathematisch-Physikalischen Salon und der Rüstkammer. Neben dem "Dresdner Grünen" sind auch der Weiße Adler Orden aus der Saphirgarnitur und die Sonnenmaske von Hofjuwelier Johann Melchior Dinglinger zu sehen.

August der Starke (1670-1733) kaufte den kostbaren Diamanten 1742 für damals sagenhafte 400.000 Taler. Der reine Stein ist ein Wunder der Natur und er verdankt seine einzigartige Färbung der Tatsache, dass er im Inneren der Erde natürlicher Radioaktivität ausgesetzt war. Er werde "ein funkelnder Botschafter Dresdens und Sachsens sein", der bis in die Skyline der Metropole strahlt.