"Ich bin grundsätzlich neugierig und interessiere mich, wie die Welt funktioniert", sagt Nina Zimmer in ihrer Selbstvorstellung in der Quizshow, die am gestrigen Samstag zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr im Ersten ausgestrahlt wurde (jetzt in der Mediathek). Sie interessiere sich neben der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts auch für Sprachen, Reisen, fremde Länder, internationale Politik, Architektur, Mode und Lifestyle. Und Nina Zimmer ist, will man gleich ergänzen, als erste Frau überhaupt an der Spitze des Kunstmuseums Bern und des Zentrum Paul Klee sowie als kompetente Verwalterin der jetzt in Bern beheimateten Sammlung Gurlitt eine der ganz großen Museumsleiterinnen der jüngeren Generation.
Erst nach zwei Stunden der bis dahin langatmigen Sendung tritt die 46-Jährige dann endlich auf und bringt soviel Schwung mit, dass Moderator Jörg Pilawa ganz erschrocken ausruft: "Mit so viel Power! Hallo?"
Ja, hallo! In der ersten Runde schlägt die Museumsfrau, die von Pilawa immer ehrfürchtig mit vollem Doktortitel angesprochen wird, blitzschnell den Journalisten Christian Sievers mit beeindruckendem Wissen zu Donald Trump. In der nächsten Runde, gegen das Publikum, holpert es ein wenig bei den Themen Religion und Zoologie, aber Intuition bringt Dr. Zimmer weiter. Mit einer Antwort zur Länge des Rheins triumphiert die einstige Vizedirektorin des Kunstmuseums in der Rheinstadt Basel, um sich schließlich im Kampf gegen ein sogenanntes Expertenteam mit einer irren Herleitung des Sprichworts "Das kommt mir spanisch vor" ins Finale zu katapultieren.
Auf Twitter – der beste Gradmesser für Zuschauerstimmung – hat die gut gelaunte Kuratorin da schon eine Menge Zuneigung gewonnen. Doch dann kommt das Finale und beendet jäh ihren Siegeszug. Jörg Pilawa fragt fieserweise noch vor der eigentlichen Quizfrage, in welcher Kategorie sie denn nicht so gut sei. Und Nina Zimmer antwortet: Sport. Und dann kommt eine Frage aus der Kategorie … Sport.
Ach, Frau Dr. Zimmer, wir hätten auch nicht gewusst, in welchem Land die Rennstrecke Silverstone liegt. Wen interessiert schon Formel 1?