Ein metallisch glänzendes Flugobjekt über Massachusetts! Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Es ist Doug Aitken in einem verspiegelten Heißluftballon! Doppelt so groß wie Standard-Modelle, mit spektakulär reflektierender Mylar-Laminatbeschichtung schwebt er als gigantische Spiegelskulptur in der Luft und steuert noch bis Ende des Monats verschiedene Orte an.
Der in Los Angeles lebende Künstler, der schon einen Spaß-Express mit Musikern und Künstlern an Bord durch die Staaten fuhr, war von der großen amerikanischen Landschaftsschutz-Organisation "The Trustees" gefragt worden, ob er für eine ihrer mehr als hundert Liegenschaften und Grundstücke ein Kunstwerk machen wolle. Aitken interessierte aber die Möglichkeit, an vielen Orten zu sein. Außerdem wollte er fliegen.
Bis zum 28. Juli fährt der Heißluftballon verschiedene Stationen rund um die Gegend von Boston an, jedes Mal finden Happenings und Konzerte statt, zum Beispiel Konferenzen mit Sarah Morris und Aitken selbst zum Thema "Future of Culture". Ist die Gondel am Boden, wird sie zum Studio für eingeladene Musiker. Abends verwandelt sich die reflektierende Oberfläche des Ballons in eine kinetische Lichtskulptur, die auf die Frequenzen der Musik und den Wind reagiert.
Am 12. Juli startete “New Horizon” am Long Point Beach in Martha's Vineyard. Am Mittwoch wollte es am Holmes Reservat, einem Naturschutzgebiet in der Nähe von Plymouth aufsetzen, am Wochenende soll der DeCordova-Skulpturenpark in Lincoln erreicht werden. Wenn die Heißluftballonfahrt genau gesteuert werden könnte, wäre es allerdings nur der halbe Spaß. "Sie können natürlich bestimmen, wo Sie das Land verlassen, aber Sie können nicht wirklich steuern, wo Sie landen", sagt Aitken. "So bestehen wirklich gute Chancen auf Fluxus-Art."