Ihr Ziel sei es, Schwellen zum Museum abzubauen und jüngere Generationen anzusprechen, sagte die 42-Jährige am Montag in Chemnitz. In Sachen demokratisches Museum gebe es mit dem "Open Space" im Zentrum schon einen Ausstellungs- und Veranstaltungsort, an dem unterschiedliche Gruppen zusammenkommen könnten. Sie wirft aber den Blick über die Stadtgrenze hinaus und sprach von einer dichten Museumslandschaft in der Region. In Zusammenarbeit könnten gemeinsame Vermittlungsprogramme zu unterschiedlichen Themen entstehen.
Die Kunstwissenschaftlerin soll Anfang 2024 die Stelle als Generaldirektorin antreten. Sie folgt auf Frédéric Bußmann, der an die Staatliche Kunsthalle in Karlsruhe gewechselt ist. Thurmes kehrt damit von Dortmund nach Sachsen zurück - in der Vergangenheit hat sie an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden gearbeitet. Zugleich wird sie das Chemnitzer Haus ins Kulturhauptstadtjahr führen. Dann sind Ausstellungen etwa zu Edvard Munch sowie zu Autodidakten in der Kunst geplant. "Das Programm ist schon festgelegt", betonte sie. Sie wolle aber schauen, ob darüber hinaus noch weitere Ideen gesetzt werden könnten.
Thurmes lobte die Dichte und den Umfang der Chemnitzer Sammlungen. Damit könne jedes Thema bearbeitet werden. Dabei zeigte sie sich als großer Fan der Arbeiten von Karl Schmidt-Rottluff. Der Expressionist wurde im heutigen Chemnitzer Stadtteil Rottluff geboren. Dort wird derzeit sein Elternhaus saniert. Es soll bis zum Kulturhauptstadtjahr 2025 als Museum wiederbelebt werden.