Monopol-Talk

Was haben Sie am Haus der Kunst vor, Andrea Lissoni?

Andrea Lissoni, künstlerischer am Leiter Haus der Kunst München 
Foto: Maximilian Geuter

Andrea Lissoni, künstlerischer Leiter am Haus der Kunst München 

Andrea Lissoni, künstlerischer Leiter am Haus der Kunst in München, hat seinen Job 2020 in einem schwierigen Corona-Jahr angetreten. Im Monopol-Talk in der App Clubhouse stellt er seine Pläne vor 

Man wusste gar nicht, wie man die Frage überhaupt stellen sollte: Wer würde die Ehre haben, das Haus der Kunst zu übernehmen und damit die Nachfolge von Kuratoren wie Christoph Vitali, Chris Dercon und dem 2019 verstorbenen Okwui Enwezor anzutreten? Oder umgekehrt: Wer würde sich bereit erklären, ein Haus in der Krise zu übernehmen, belastet mit der mehrfachen Hypothek eines bevorstehenden Umbaus und eines Finanzloches?

Das Amt hat seit Anfang 2020 nun Andrea Lissoni inne - und verbrachte gleich große Teile seines ersten Dienstjahres im Museums-Lockdown. Der 1970 geborene italienische Kunsthistoriker war in Deutschland bislang eher weniger bekannt: Seit 2014 war er als Senior Curator für Film und internationale Kunst an der Tate Modern in London tätig, davor leitete er den renommierten Ausstellungsraum Pirelli HangarBicocca in Mailand. Dort kuratierte er unter anderem Ausstellungen mit Tomás Saraceno, Apichatpong Weerasethakul, Mike Kelley und Ragnar Kjartansson. In London entwickelte er eine neue Kino-Reihe, war maßgeblich an der Neuinstallation der Sammlung im 2016 eröffneten Anbau beteiligt und arbeitete an der großen Joan Jonas Ausstellung 2018.

Zur Wiedereröffnung des Hauses der Kunst in dieser Woche ergreifen wir die Gelegenheit und laden Andrea Lissoni für Donnerstag, 11. März, ab 21 Uhr zur verspäteten Vorstellung und zum Gespräch über die Zukunft in der App Clubhouse ein. Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr spricht mit dem Kurator über seine bisherigen Erfahrungen im Corona-Jahr und seine Pläne für ein krisengeschütteltes Haus. 

Mit der App Clubhouse, die bisher nur für iPhones verfügbar ist, werden Live-Gesprächsrunden als Audio-Streams übertragen. Zuhörerinnen und Zuhörer können sich außerdem selbst zu Wort melden, indem sie digital die Hand heben. Derzeit braucht man eine persönliche Einladung eines Mitglieds, um Clubhouse zu nutzen, oder man lässt sich nach dem Download der App auf eine "Warteliste" setzen und wird von einem seiner Kontakte "eingelassen". Wenn Sie schon dabei sind, finden Sie den Talk hier. Während des Gesprächs sind Fragen und Anregungen aus dem Publikum sehr willkommen.