Medienschau

"Ich bin kein Milliardär, alles, was ich habe, ist Kunst"

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Sammler Rafael Jablonka zieht Werke aus der Albertina ab, Matt Dillon zeigt seine Kunst in Leipzig und ein Witz auf Kosten des British Museum: Dies ist unsere Presseschau am Dienstag

Malerei

"Ich zeichne schon mein ganzes Leben lang, aber wirklich intensiv und regelmäßig beschäftige ich mich seit acht Jahren mit Zeichnungen, Collagen, Malerei", hat Matt Dillon vor zwei Jahren im Monopol-Interview gesagt. In der Leipziger Baumwollspinnerei sind jetzt Werke ausgestellt, die der Hollywood-Schauspieler gemeinsam mit dem deutschen Künstler Marcel Hüppauff geschaffen hat, berichtet der MDR. "Dillon und Hüppauff stellen sich auch regelmäßig zusammen an die Leinwand. Dann reden sie viel, diskutieren über Kunst und rangeln um die weiße Leinwand. Beide beschreiben die gemeinsame Arbeit als intensiven Prozess."

KI

Die Fotografin Eva Häberle stellt in der "taz" fest, dass der Bildgenerator Midjourney ziemlich sexistische Ergebnisse ausspuckt. Sie hat aber auch einen Vorschlag, was man der weißen, männlichen Voreinstellung der Künstlichen Intelligenz entgegenhalten kann: "Wenn wir nicht wollen, dass sich Bilder, von denen wir dachten, wir hätten sie bereits überwunden, in gewaltiger Menge reproduzieren, verfestigen und potenzieren, müssen wir versuchen, die Tech-Firmen zu beeinflussen. Wir müssen sie unermüdlich darauf hinweisen, wie sexistisch und rassistisch ihre Parameter sind. Dafür müssen wir viele sein und Lösungsvorschläge parat haben. Eine gesetzliche Regelung ist in naher Zukunft nicht zu erwarten. Es bleibt wohl nur, ihnen auf die Nerven gehen."

Museen

Der ORF berichtet, dass der Kölner Ex-Galerist Rafael Jablonka 400 Werke aus seiner Sammlung aus der Wiener Albertina abzieht, um sie in seinem privaten Kunstlager in Seefeld in Tirol zu präsentieren. "Auf der Fläche von 500 Quadratmetern kann er nur einen Bruchteil seiner umfangreichen Sammlung im neuen Schaulager zeigen. Auf die Frage, wie viele Kunstwerke er besitze, schmunzelt Jablonka nur. Über Stückzahlen und Preise spricht er nicht. Sein Kapital ist Kunst, könnte man frei nach Beuys formulieren. 'Ich bin kein Milliardär, alles, was ich habe, ist Kunst', sagt Jablonka dazu."

Briten bilden sich viel ein auf ihren Humor, und der diesjährige Gewinner des aktuellen Weihnachtswitz-Wettbewerbs des britischen Fernsehsenders Gold ist auch wirklich ein Knaller. Er nimmt das Londoner British Museum auf die Schippe, wie der "Guardian" berichtet. Im August war bekanntgeworden, dass zahlreiche Gegenstände aus den Lagerräumen des Museums gestohlen oder verschwunden waren. Und der Witz geht nun so: "Did you hear about the Christmas cake on display in the British Museum? It was Stollen." Hahaha!

Architektur

Nach wochenlangen Vorarbeiten soll der Abriss des historischen Generalshotels auf dem Gelände des Flughafens BER im Dezember beginnen. Der Rückbau solle bis Februar abgeschlossen sein, berichtet die "Berliner Zeitung". Seit Mitte September war das frühere Empfangsgebäude für Repräsentanten der Sowjetunion und Staatsgäste der DDR entkernt worden. Im Jahr 2011 wurde entschieden, das Gebäude abzureißen. Die Fläche soll für die Maschinen der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums genutzt werden, die vom Flughafen Köln/Bonn zum BER umziehen sollen. Gegen den Abriss gab es kurz vor Beginn des Rückbaus breiten Widerstand. Alle sechs Fraktionen des Brandenburger Landtags setzen sich für den Erhalt des historischen Gebäudes ein. Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner hatten sich gegen den Abriss ausgesprochen. Massiver Protest kam außerdem von den Architektenkammern Berlin und Brandenburg sowie von Denkmalschützern. Die Villa wurde zwischen 1947 und 1950 errichtet.

Personalie

Thomas D. Trummer bleibt bis Mai 2030 Direktor des Kunsthaus Bregenz, meldet die österreichische Nachrichtenagentur APA, nachzulesen im "Standard". Sein Vertrag werde um eine dritte Fünf-Jahres-Periode verlängert.