Nach der Absage einer "Parade" von bis zu 4000 Apfelbäumen quer durch Chemnitz haben die Verantwortlichen der Kulturhauptstadt Europas 2025 ein neues Konzept für das Programmfeld "Gelebte Nachbarschaft" vorgestellt
Vorgesehen seien vier große Pflanzungen von Bäumen jeweils im Frühjahr und Herbst 2024 und 2025, die von verschiedenen Akteuren gemeinschaftlich initiiert, geplant und umgesetzt werden, informierte die Kulturhauptstadt GmbH am Mittwoch. Verbunden würden diese Pflanzungen mit thematischen Bildungsangeboten und künstlerischen Aktionen.
"Das neue Konzept für das Projekt Gelebte Nachbarschaft beginnt bei den Bedürfnissen der Menschen und lädt sie ein, selbst Initiative zu ergreifen", betonte der künstlerische Leiter der Kulturhauptstadt Europas 2025, Stefan Schmidtke. Chemnitzerinnen und Chemnitzer sind demnach aufgerufen, ihre Stadt in nachbarschaftlichen Initiativen im unmittelbaren Wohn- und Arbeitsumfeld zu begrünen. Denn zunehmende Hitze und Trockenheit seien sowohl für die Menschen als auch für die Pflanzen in den Städten eine immer größere Herausforderung. Es brauche daher Zukunftsmodelle für grüne Städte, in deren Gestaltung die Bewohner aktiv einbezogen werden, hieß es.
Ursprünglich hatte im Kulturhauptstadtjahr eine "Europäische Parade von Apfelbäumen" die Stadt durchziehen sollen. Dazu waren bereits mehrere Hunderte Bäume gepflanzt worden. Doch stieß das Leuchtturmprojekt "We Parapom" auf Kritik in der Bevölkerung und warf viele Fragen auf. Daher hatte Schmidtke im Frühjahr die Reißleine gezogen. Doch auch an der Absage des Projekts hatte es Kritik gegeben. So kursierte ein offener Brief von Künstlerinnen und Künstlern, die das Konzept von Kuratorin Barbara Holub verteidigten und Chemnitz eine Verhinderung relevanter Ideen vorwarfen.