Erneute Protestaktion im Kunstmuseum: Zwei Klimaaktivisten haben sich am Mittwoch im Frankfurter Städel mit jeweils einer Hand an dem Rahmen eines großen Gemäldes festgeklebt
Das Bild "Gewitterlandschaft mit Pyramus und Thisbe" von Nicolas Poussin stehe heute symbolisch für den zerstörerischen Kurs der aktuellen Politik, erklärte die Gruppe "Letzte Generation". Eine Städel-Sprecherin bestätigte, dass es eine Protestaktion im Museum gegeben habe. "Der Betrieb lief aber normal weiter", sagte sie.
Nach Angaben der Polizei hat das Städel Anzeige gegen die Aktivisten erstattet. Beide seien vom Rahmen gelöst worden, sagte ein Polizeisprecher. Nach Angaben des Museums wurde der Bilderrahmen bei der Aktion beschädigt, derzeit wird geprüft, in welchem Umfang.
Erst am Dienstag hatte es eine ähnliche Aktion in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden gegeben. Zwei Aktivisten der "Letzten Generation" hatten jeweils eine Hand an den Rahmen von Raffaels "Sixtinischer Madonna" geklebt. Die Galerie wurde nach dem Vorfall zunächst geschlossen, alle Besucher mussten das Gebäude verlassen. Die Polizei bestätigte am Dienstag, dass Ermittlungen gegen die beiden Aktivisten laufen.
"Mit Aktionen wie der heutigen wird der Widerstand gegen den Kurs der Bundesregierung unignorierbar auch an Orte der Kunst und Kultur getragen", hieß es seitens der "Letzten Generation" am Mittwoch. "Orte, die einem absoluten Kollaps des Weltklimas und einem folgenden Zusammenbruch sozialer Systeme ebenso zum Opfer fallen werden wie unzählige Leben, wenn nicht endlich die Notbremse gezogen wird."
In diesem Jahr blockierten die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" bundesweit bereits Hunderte Straßen. Die Aktivisten fordern von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), dass sie sich stärker für den Ausbau der erneuerbaren Energien einsetzen.