Nach Verzögerungen

Großes Ägyptisches Museum öffnet weitere Räume

Die Bauarbeiten begannen vor mehr als zehn Jahren - komplett eröffnet ist das neue Museum an den Pyramiden noch immer nicht. In einigen Galerien bekommen Besucher inzwischen aber einen Vorgeschmack

Das Große Ägyptische Museum an den Pyramiden von Giseh öffnet weitere Ausstellungsräume für Besucher - zum Termin für die seit Jahren erwartete Eröffnung halten sich die Betreiber aber weiterhin bedeckt. Die Galerie mit den glitzernden Schätzen des altägyptischen Kindkönigs Tutanchamun etwa - gewissermaßen die Kronjuwelen der Sammlung - sei immer noch geschlossen, hieß es aus dem Antikenministerium. Für die offizielle Eröffnung gebe es weder einen Termin noch einen groben Zeitplan.

Einen halbwegs regulären Betrieb gibt es an dem Bau, der zum größten archäologischen Museum der Welt werden soll, trotzdem schon. Zwölf Galerien mit einer Fläche von 18.000 Quadratmetern sind nun für Besucher geöffnet. Man wolle mit der schrittweisen Öffnung "die Fähigkeiten testen, Besucher zu empfangen", sagte der stellvertretende Antikenminister Al-Tajib Abbas. Ein Ticket kostet für ausländische Besucher umgerechnet etwa 22 Euro.

Lange beheimatete das Ägyptische Museum am zentralen Tahrir-Platz in Kairo die wichtigsten antiken Schätze des Landes. Weil es dem Andrang aber kaum gerecht wurde, kündigte 1992 der damalige Präsident Husni Mubarak den Bau eines neuen Museums außerhalb des Zentrums an. Die Bauarbeiten begannen schließlich 2012, wurden wegen der Revolution in Ägypten und der Corona-Pandemie aber immer wieder verzögert.

Kosten von rund einer Milliarde US-Dollar

Rund 30 Jahre nach Ankündigung sind die Bauarbeiten des Projekts mit Kosten von rund einer Milliarde US-Dollar inzwischen abgeschlossen. Die wichtigsten Teile der Sammlung vom Tahrir-Platz sind zum Großen Ägyptischen Museum oder in andere Häuser umgezogen. 

Vergangenes Jahr kamen rund 15 Millionen ausländische Besucher nach Ägypten. Für viele von ihnen zählt ein Besuch an den Pyramiden und die Besichtigung antiker Schätze zum Pflichtprogramm. Der Krieg im benachbarten Gazastreifen sowie die akute Wirtschaftskrise in Ägypten gelten als Gründe, warum die Eröffnung des neuen Museums weiter verschoben wurde.