Die Jury verlieh den neun Männern und Frauen den Preis in der Kategorie bester Teilnehmer für ihre Installation "Instances of Urban Practice" (Beispiele städtischer Praxis), wie die Biennale mitteilte. Die Architektur-Ausstellung lief in ihrer 17. Ausgabe unter dem Motto "How will we live together?" (Wie werden wir zusammenleben?).
Raumlaborberlin erhielt die Auszeichnung laut Biennale für zwei Projekte, die als Beispiel für "einfallsreiche städtische Wiederbelegung" stehen. Ihr gemeinschaftlicher Ansatz trete für Teilnahme und gemeinsame Verantwortung ein, hieß es weiter. Raumlaborberlin wollte mit der Installation nach eigenen Angaben zwei Beispiele zeigen, wie "gemeinsame Räume des Experimentierens und Erforschens unbekannter Zukünfte" geschaffen werden können.
"Instances of Urban Practice" bezieht sich den Architekten zufolge auf zwei Orte in Berlin, nämlich die Floating University (schwimmende Universität) am Regenwassersammelbecken des ehemaligen Flughafens Tempelhof und das Haus der Statistik am Alexanderplatz. Von April bis September 2018 schuf das Büro die Floating University als Experiment zum gemeinsamen Lernen. Unter anderem Studierende und Forschende experimentierten dort an neuen Ideen für städtische Architektur oder machten Workshops. Das Projekt im Haus der Statistik dreht sich um Konzepte, wie man das leerstehende Gebäude nutzen kann.
Der Goldene Löwe für den besten nationalen Beitrag ging in diesem Jahr an die Vereinigten Arabischen Emirate und ihr Projekt "Wetlands". Darin stellen die Kuratoren Wael Al Awar und Kenichi Teramoto einen umweltfreundlichen salzbasierten Baustoff vor, der eine Alternative zum klimaschädlichen Zement sein könnte. Posthum ging der Löwe für ein besonderes Lebenswerk an die italienisch-brasilianische Architektin Lina Bo Bardi (1914 - 1992).
Die Architekturbiennale in der italienischen Lagunenstadt gilt als wichtigste Präsentation zur Baukunst weltweit. Mehr als 100 Teilnehmer aus 46 Ländern zeigten ihre Entwürfe und Ideen. Eigentlich öffnet die Ausstellung alle zwei Jahre, wegen der Corona-Pandemie war sie aber von 2020 auf 2021 verschoben worden.