Draußen vor den Mauern Mit einer riesigen Installation, einer offiziellen Gedenkfeier und weiteren Veranstaltungen feiert Berlin am 35. Jahrestag des Mauerfalls die Freiheit. Besonderer Anziehungspunkt ist eine temporäre Mauer aus 5.000 Plakaten entlang des früheren Grenzverlaufs in der Innenstadt. Die vier Kilometer lange Open-Air-Installation aus Plakaten, die Kinder und Erwachsene unter dem Motto "Wir halten die Freiheit hoch" gestaltet haben, zog Zehntausende Besucher an, darunter viele ausländische Touristen. Ob nun am Reichstag, dem Brandenburger Tor, dem Potsdamer Platz oder am früheren Grenzübergang Checkpoint Charlie: Entspannt spazierten viele Menschen entlang der Route, an der es auch Ausstellungen und Multimediapräsentationen zu den historischen Ereignissen oder Führungen gab. "Die Menschen nehmen das an", sagte ein Sprecher der landeseigenen Berliner Kulturprojekte GmbH, die die Installation organisierte. Die Plakate verbinden Forderungen der Demonstranten im Herbst 1989 wie Meinungs-, Presse- und Reisefreiheit mit heutigen Wünschen und wurden im Rahmen von Workshops in Schulen, Kirchengemeinden, Vereinen oder Kulturprojekten geschaffen. Viele Menschen brachten darauf kreativ zum Ausdruck, was Demokratie und Freiheit heute für sie bedeuten und welche Werte ihnen wichtig sind. "Eine Mauer sollte schützen und nicht trennen", "Meinungsfreiheit ohne Hass" oder "Freiheit ist kein Geschenk" ist unter anderem zu lesen. Auch Nachbildungen historischer Plakate aus dem Wendeherbst wurden gezeigt.