Katze und Fische

Banksy setzt Bilderreihe in London fort

Banksy erweitert seine Tier-Reihe mit einer Katze und Fischen. Manche sprechen bereits von einem Zoo. Es gibt auch Hinweise, was er damit bezweckt

Den sechsten und siebten Tag in Folge hat  Banksy ein neues Kunstwerk in London veröffentlicht. Der anonyme Street-Art-Künstler erfreut die Menschen in der britischen Hauptstadt derzeit jeden Tag mit einem neuen Tier-Bild. Am Samstag war es eine Katze, am Sonntag Fische.

Zuvor waren Bilder von einem Steinbock, Elefanten, Äffchen, Pelikanen und einem heulenden Wolf aufgetaucht, die Banksy mit Fotos auf seinem Instagram-Account bestätigte. Die Silhouette der sich genüsslich streckenden Katze wurde auf eine verfallene Werbetafel an einer Straße im Nordwesten Londons gesprüht. Angeblich aus Sicherheitsgründen machten sich kurz darauf Mitarbeiter einer Firma daran, die Werbetafel im Auftrag von deren Eigentümer abzubauen. Der habe versprochen, die Katze einer Kunstgalerie zu spenden, erfährt die Nachrichtenagentur PA von der Polizei, die zum Schutz von Schaulustigen an der befahrenen Straße im Einsatz ist. Trotzdem gibt es Buhrufe von Banksy-Fans.

Das neueste Werk fällt etwas aus der Reihe: Auf die Scheiben eines Glashäuschens der Polizei in der Londoner City brachte der Künstler vor blauem Hintergrund Fischschwärme auf. Das Häuschen, das einer Telefonzelle ähnelt und die Aufschrift "City of London Police" trägt, wirkt dadurch wie ein Aquarium. Die Polizei teilte laut dem Sender Sky News mit, sie habe Sachbeschädigung an einem Polizeihäuschen festgestellt.

"Menschen mit einem Moment unerwarteter Freude aufmuntern"

Banksy-Fans spekulieren seit Tagen, was der sozial engagierte Künstler, mit den Tieren aussagen wollte. Der britische "Guardian" konnte ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Die Bilder hätten keine tiefere Bedeutung, berichtete das Blatt aus dem Umfeld des Künstlers. Er wolle den Menschen Freude bereiten in einer Zeit, in der negative Schlagzeilen dominierten.

Banksy hoffe, "dass die Werke die Menschen mit einem Moment unerwarteter Freude aufmuntern". Gleichzeitig gehe es darum, die Fähigkeit der Menschen zu kreativem Spiel anstatt zu Zerstörung und Negativität hervorzuheben, zitierte das Blatt einen Banksy-Vertreter. 

Der Aufmerksamkeit nach, die Banksy für seinen "Zoo" erhielt, dürfte ihm das gelungen sein. Doch so ganz ohne kritische Untertöne ist sein Werk womöglich doch nicht: Die Fische auf dem Polizeihäuschen sehen mit ihren spitzen Zähnen verdächtig nach Piranhas aus. Für die britische Polizei, die in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Skandalen zu kämpfen hatte, wäre das keine schmeichelhafte Interpretation.