Kunstbiennale 2026

Yto Barrada vertritt Frankreich in Venedig

Yto Barrada wird 2026 den französischen Pavillon der 61. Kunstbiennale in Venedig bespielen

Eine vom Institut français eingesetztes Auswahlkomitee wählte die 53-Jährige "für ihre multidisziplinäre Praxis aus, die verschiedene künstlerische und soziale Gemeinschaften auf der Suche nach einer neuen Utopie vereint". 

Die Künstlerin, 1971 in Frankreich geboren, lebt in Tanger, wo sie auch aufwuchs, und besitzt die doppelte Staatsbürgerschaft. Barradas künstlerische Welten sind imprägniert von Anspielungen auf Kolonisation und Befreiungskampf in Marokko. "In meiner Familie drehte sich alles um Politik“, sagt die Künstlerin, deren Vater und Großvater Mitglieder der Opposition gegen die französischen Fremdherren, das Sultanat und die Monarchie waren, einmal im Monopol-Interview. Sie studierte an der Pariser Sorbonne Geschichtswissenschaften und Politologie, bevor sie sich im International Center of Photography in New York im Umgang mit der Kamera ausbilden ließ. Die Vorliebe für Fotografie ist geblieben, doch produziert sie ebenso Skulpturen, Videos, Bücher und Plakate. Darüber hinaus hat Barrada die Cinémathèque de Tanger mitgegründet, das erste Film- und Kulturzentrum Nordafrikas. 

"Als ikonoklastische Forscherin, grenzenlose und ganzheitliche Künstlerin erfindet Barrada die 'soziale Skulptur' durch die Linse alternativer Pädagogik neu und verwandelt den Kanon der Moderne in einen pluralistischen Garten", heißt es weiter in der Jury-Begründung.