Sandmännchen - Ausstellung in Bernburg
Das Museum Schloss Bernburg widmet dem Sandmännchen zum 65. Geburtstag eine Ausstellung. Ab dem 22. November sind unter dem Titel "Sandmännchens wunderbare Traumwelt" verschiedene Kulissen, Figuren und Requisiten zu sehen, wie die Bernburger Freizeit GmbH mitteilte. Die bekannte Fernsehfigur mit Knopfaugen, Bart und der Mütze hatte am 22. November 1959 seine Fernsehpremiere. Die Schau, die in Zusammenarbeit mit dem Sandmännchen-Archiv entstanden ist, wird begleitet von Kinder-Mitmach-Aktionen. Vorab waren Kinder schon zu einem Malwettbewerb aufgerufen und Erwachsene sollten ihre Erinnerungen an das Sandmännchen einsenden. Die Ausstellung ist bis zum 2. Februar 2025 geöffnet. (dpa)
"Sandmännchens wunderbare Traumwelt", Museum Schloss Bernburg, 22. November bis 02. Februar 2025
Henry van de Velde und Reformkunst in Chemnitz
Ein Belgier in Chemnitz: Auf den Weg ins Kulturhauptstadtjahr beleuchtet eine neue Schau das Wirken des Gestalters Henry van de Velde. In der Stadt ist eines seiner Gesamtkunstwerke zu besichtigen. Als Architekt, Künstler und Lehrer war Henry van de Velde nicht nur Wegbereiter des Bauhauses, sondern einer der wichtigsten Vertreter des Jugendstils in Europa. In Mitteldeutschland hat er auch außerhalb Weimars sichtbar Spuren hinterlassen - etwa mit der Villa Esche in Chemnitz und dem Haus Schulenburg in Gera. Auf dem Weg ins Kulturhauptstadtjahr 2025 rücken die Kunstsammlungen Chemnitz den Belgier und sein Werk nun in den Mittelpunkt einer neuen Ausstellung - und setzen seine Arbeiten in den Kontext europäischer Reformkunstbewegung seiner Zeit.
In der Villa Esche, die nach Plänen van de Veldes 1902/1903 auf einer Anhöhe im Süden von Chemnitz für einen wohlhabenden Textilfabrikanten als Gesamtkunstwerk errichtet wurde, verfügt das Museum schon länger über eine Dependance. Das Haus gilt als Baudenkmal von europäischem Rang, war aber nicht das einzige Bauwerk, das van de Velde in der Stadt schuf. Dazu gehört eine weitere Villa sowie ein repräsentatives Haus für einen Tennis-Club, das jedoch nicht mehr existiert.
Die neue Ausstellung "Reform of Life & Henry van de Velde mittendrin" wolle das kulturelle Geflecht aufzeigen, in dem sich van de Velde (1863-1957) seinerzeit bewegt habe, erklärte Generaldirektorin Florence Thurmes. So zeigt die Präsentation die Einflüsse der englischen Arts and Crafts-Bewegung und von William Morris auf sein Schaffen. Darüber hinaus geht es um van de Veldes Wirken an der Weimarer Kunstgewerbeschule, seine Arbeit als Mitinitiator des Werkbundes und als Gründer der Hochschule La Cambre in Brüssel und um seinen Einfluss auf die spätere Hochschule für Gestaltung in Ulm.
Zu sehen sind den Angaben zufolge mehr als 250 Exponate nicht nur von Henry van de Velde selbst, sondern auch von anderen Künstlern wie Marianne Brandt, Otti Berger, Max Bill und Richard Riemerschmid: von Möbeln und Textilien über Einzelstücke wie einen Tortenheber, eine Keksdose und eine Tischlampe bis zum Ulmer Hocker und dem TC100-Geschirr. "Am Beispiel von Henry van de Velde und den ihn umgebenden Personen lässt sich die Entstehung dessen, was wir heute Produktdesign nennen, wunderbar nachverfolgen", betonte Kuratorin Anika Reineke.
Die Schau in den Kunstsammlungen am Theaterplatz und der Villa Esche wird am Sonnabend eröffnet und ist bis Anfang März zu sehen, der Ausstellungsteil in der Villa Esche ist sogar bis Ende 2025 zu sehen. Begleitet wird die Ausstellung von Vorträgen etwa zum einstigen Chemnitzer Lawn Tennis Club von van de Velde und Führungen durch die ebenfalls von ihm in Chemnitz geschaffenen Villa Koerner. (dpa)
"Reform of Life & Henry van de Velde mittendrin", Kunstsammlungen Chemnitz, 24. November bis 2. März 2025
Künstlerinnengespräch mit Alicja Kwade in Duisburg
Die Bildhauerin Alicja Kwade stellt im Lehmbruck Museum den Katalog zu ihrer Ausstellung "In Agnosie" vor. Über Zeit, Existenz und verkehrte Welten unterhält sie sich dazu in einem Künstlergespräch mit Monopol-Redakteurin Silke Hohmann. Es wird um Unkenntnis, Noch-nicht-Wissen und das gehen, was außerhalb aller Gewissheiten liegt. Außerdem zeigt die Künstlerin erstmals ihre Edition für das Lehmbruck Museum.
Künstlerinnengespräch über Zeit, Existenz und verkehrte Welten, Lehmbruck Musem, Duisburg, 22. November
Sung Hwan Kim in Karlsruhe
Der 1975 in Seoul geborene Sung Hwan Kim ist ein Erzähler facettenreicher Geschichten, der Folklore, Mythen, Klatsch und Gerüchte als Zugang zu seinen komplexen Installationen nutzt. Im Ausstellungsraum des Karlsruher ZKM verbindet der in Honolulu lebende Künstler Video, Musik, Licht, Performance, Zeichnung und Skulptur, um die Perspektive des Publikums zu verändern. So entwickelt er einen einzigartigen narrativen Ansatz zu Themen wie Migration und Immigration, Übersetzung und Erneuerung. In seiner bisher größten, gemeinsam mit dem Van Abbemuseum in Eindhoven organisierten Soloausstellung verantwortet Sung Hwan Kim auch die Ausstellungsarchitektur.
"Sung Hwan Kim. Protected by roof and right-hand muscles", ZKM Karlsruhe, 23. November bis 21. April 2025
Lara Almarcegui in Leipzig
Welche Spuren geologischer, politischer und sozialer Veränderungen finden sich unter einer Stadt? Seit Mitte der 1990er-Jahre beschäftigt sich die in Rotterdam lebende Künstlerin Lara Almarcegui mit den Prozessen urbaner Transformation. Jetzt wurde sie von der Leipziger GfZK eingeladen, sich mit einer Großbaustelle in der sächsischen Metropole auseinanderzusetzen. Für Almarceguis Projekt pausierten die Arbeiten für den Neubau des Leibniz-Instituts für Länderkunde am Wilhelm-Leuschner-Platz. In einer Phase des tiefsten Aushubs untersuchte Almarcegui die freigelegten materiellen und historischen Schichten der Stadt, um nun in der Galerie eine Videoinstallation über diesen Ort der Transformation zu präsentieren.
Lara Almarcegui "Angehaltener Aushub", Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig, bis 15. Dezember
Art Week in Luxemburg
Zum zehnten Mal findet Ende November die Luxembourg Art Week statt, und zur Jubiläumsausgabe zeigt sich die Messe gut etabliert. Knapp 80 Galerien aus Luxemburg, Belgien, Frankreich, aber auch Deutschland und anderen Ländern Europas verbinden hier die lokale Szene mit dem internationalen Kunstmarkt. Eine Skulpturenausstellung im öffentlichen Raum und Ausstellungen in Läden und Schaufenstern in der Stadt strahlen über das Messegelände hinaus.
Luxembourg Art Week, bis 24. November
Neue Sachlichkeit in Mannheim
Waren die Goldenen Zwanziger wirklich so glanzvoll? In den frühen 1920ern formten Armut und Arbeitslosigkeit die nach dem Ersten Weltkrieg demoralisierte Gesellschaft in Deutschland. Ab 1923 erlebte die Weimarer Republik einen deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung, der 1929 mit dem Börsencrash sein jähes Ende fand. All die Widersprüche des Jahrzehnts finden in der Kunstströmung der Neuen Sachlichkeit ihren Widerhall. 100 Jahre nach einer legendären Ausstellung der deutschen „Malerei seit dem Expressionismus“ in der Mannheimer Kunsthalle, deren Direktor Gustav Friedrich Hartlaub den Begriff Neue Sachlichkeit prägte, findet eine Schau am selben Ort statt.
Themen wie das damalige Zeitgeschehen, Industrialisierung und Mobilität stehen im Mittelpunkt der Ausstellung, die auch verlorene Werke aus der damaligen Schau als Reproduktionen zeigt. Dazu gibt es eine Auswahl der damals ausgestellten Spitzenwerke in Form von Originalen zu sehen.
Die Neue Sachlichkeit war kein einheitlicher Stil. Es gab die Klassizisten und Idylliker der Weimarer Republik, darunter Georg Schrimpf oder Alexander Kanoldt, daneben setzten die Vertreter des veristischen Flügels – Otto Dix, George Grosz oder Christian Schad – sozialkritische Akzente; hier war der Widerstand gegen den aufkommenden Nationalsozialismus auch am stärksten zu spüren.
Die Magischen Realisten schlugen wiederum eine Brücke zum Surrealismus; zu dieser Gruppe zählen Franz Radziwill oder Richard Oelze. In der historischen Schau waren keine Frauen vertreten, dabei haben Künstlerinnen wie Kate Diehn-Bitt, Lotte Laserstein, Jeanne Mammen und Anita Rée die neusachliche Malerei in den 1910er- bis 1930er- Jahren maßgeblich mitgeprägt. Auch sie werden nun in Mannheim gewürdigt.
"Die neue Sachlichkeit“, Kunsthalle Mannheim, bis 9. März
Goldene Kunst in New York
Das Brooklyn Museum gehört zu den größten, ältesten und bedeutendsten Museen New Yorks. Jetzt feiert es Geburtstag - mit einer großen goldenen Ausstellung und Geschenken berühmter Künstler. Mit einer Gold-Schau feiert das renommierte Brooklyn Museum in New York seinen 200. Geburtstag - und bekommt Geschenke von berühmten Künstlern. Die Ausstellung "Solid Gold" zeige mehr als 500 Gemälde, Möbel, Antiquitäten sowie Schmuck und Kleidungsstücke - entworfen von Designern wie Christian Dior und Yves Saint Laurent und getragen von Stars wie Elizabeth Taylor, teilte das Museum mit.
So wolle die Schau "die vielen Odysseen dieses Metalls zeigen, das Kulturen und Vermächtnisse beeinflusst habe" - vom antiken Ägypten bis zum Hip-Hop, hieß es weiter. Die Schau soll bis Juli 2025 zu sehen sein. Das Brooklyn Museum, das am 24. November 200 Jahre alt wird, ist das zweitgrößte Ausstellungshaus der Millionenmetropole New York. Es beherbergt sowohl naturwissenschaftliche und ethnologische Sammlungen als auch Design und Kunst des 19., 20. und 21. Jahrhunderts. Zum Geburtstag gab es auch Geschenke für das Museum: Unter anderem schenkte der Künstler Alex Katz eine Skulptur seines Künstlerkollegen Mark di Suvero. Das Stahlkunstwerk "Sooner or Later" steht nun auf dem Vorplatz des Brooklyn Museum.
"Solid Gold", Brooklyn Museum, New York, bis 6. Juli 2025
Caspar David Friedrich in Weimar
Das große Caspar David Friedrich-Jahr ist fast um. Kurz vor Schluss packt Weimar für eine Sonderausstellung zu dem berühmten Maler ikonischer Werke besondere Schmankerl aus. Zum Abschluss des Jubiläumsjahrs rund um den 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich (1774-1840) zeigt die Klassik Stiftung erstmals den gesamten Weimarer Bestand mit Werken des weltberühmten Malers. Zu sehen sind unter anderem Gemälde, Zeichnungen und Grafiken - darunter das mit anderen Stiftungen zusammen im Sommer erworbene "Karlsruher Skizzenbuch" Friedrichs.
Die Schau blickt dabei auch auf das spannungsvolle Verhältnis von Friedrich zu Dichter Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832). "Friedrich und Goethe standen zunächst in engem Austausch und trafen sich mehrmals auch persönlich. Später wurde die Beziehung distanzierter, die gegenseitige Wahrnehmung brach aber nie ganz ab", sagte Christoph Orth, Kurator und Projektleiter der Ausstellung. Goethe prämierte etwa zwei Zeichnungen Friedrichs im Rahmen der Weimarer Preisaufgaben - was laut Stiftung Friedrichs Bekanntheit steigerte.
Daneben widmet sich die bis zum 2. März 2025 dauernde Ausstellung der Beziehung Goethes zu anderen Malern der Romantik und schaut auf die Frauen im Romantik-Netzwerk wie Louise Seidler und Johanna Schopenhauer. Neue Erkenntnisse über einzelne Werke und Friedrichs Schaffen werden ebenso präsentiert, etwa Ergebnisse neuer Untersuchungen von Arbeiten wie dem bekannten "Huttens Grab". Auch Friedrichs Rezeption in der NS-Zeit wird aufgegriffen. Der Zeichner und Maler Caspar David Friedrich wurde 1774 in Greifswald geboren. Die Residenzstadt Dresden war bis zu seinem Tod 1840 sein Lebensmittelpunkt. (dpa)
"Caspar David Friedrich", Schiller-Museum, Weimar, 22. November bis 02. März 2025
Medardo Rosso in Wien
Er war Künstler und Handwerker, Kunsttheoretiker und Protoinstallationskünstler, Meister öffentlichkeitswirksamer Inszenierungen und Konkurrent von Auguste Rodin. Das Wiener Mumok widmet mit Medardo Rosso (1858–1928) einem großen Pionier der Moderne eine Retrospektive. Das bahnbrechende wie hermetische Werk des Italieners wird durch Werke von 50 nachfolgenden Kunstschaffenden geöffnet und in einen Dialog gebracht. Beteiligt sind etwa Francis Bacon, Nairy Baghramian, Phyllida Barlow, Lynda Benglis, Louise Bourgeois, Constantin Brâncuși, Edgar Degas, Alberto Giacometti, David Hammons, Eva Hesse, Marisa Merz, Robert Morris und Andy Warhol.
"Medardo Rosso", Mumok, Wien, bis 23. Februar 2025