Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

ZERO foundation, Strike A Pose Festival, Düsseldorf
Foto: Ruth Magers

Zero Foundation, Festival Strike a Pose, Düsseldorf

Die Kunst der Woche in Berlin, Düsseldorf, Hagen, Jena, Köln, Lille, London, New York, Potsdam, Schwante und Wiederstädt


Schwimmen und Kunst in Berlin

Seit sieben Jahren trifft man die Berliner Kunstszene auffällig häufig im Badeanzug an, und auch in diesem Sommer öffnet der Schwimmbadkiosk im Sommerbad Humboldthain wieder als Kunstraum. Die Gruppenausstellung trägt den Titel "Believe" und fragt danach, an was wir heute glauben. Dabei sind Werke von Stacie Ant, Jimmy Beauquesne, Zhao Chongjin, Christina Krys Huber, Maria Loboda, Sahej Rahal, Aziza Shadenova, Ghita Skali und Dardan Zhegrovaunter, die zum Teil speziell für den ungewöhnlichen Ort konzipiert wurden (und am besten wasserfest sind). Außerdem gibt es über den ganzen Sommer Lesungen, Konzerte und Performances. Und natürlich Pommes und halbgefrorenen Roséwein. 

"Believe", Tropez, Sommerbad Humboldthain, Berlin, 3. Juni bis 3. September 

Kunstraum Tropez, Sommerbad Humboldthain, Berlin 
Foto: Courtesy Tropez

Kunstraum Tropez, Sommerbad Humboldthain, Berlin 

 

Alice Springs in Berlin

An diesem Samstag wäre die vor zwei Jahren gestorbene June Newton 100 Jahre alt geworden. An der Seite ihres ungleich bekannteren Ehemanns Helmut Newton (1920-2004) machte die Australierin unter dem Pseudonym Alice Springs eine eigenständige Karriere als Fotografin. Die Berliner Helmut Newton Stiftung widmet Springs nun eine Retrospektive mit mehr als 200 Fotografien, die vom 3. Juni bis zum 19. November im Museum für Fotografie zu sehen sind.

Helmut Newton hatte in den 40er-Jahren ein kleines Fotostudio in Melbourne eröffnet. In diesem Studio lernte er die als June Brunell agierende Schauspielerin June Browne kennen. Sie stand für ihn Modell, die beiden heirateten 1948.

June Newton blieb das gemeinsame Leben lang eine kritische und inspirierende Begleiterin der fotografischen Entwicklung Helmut Newtons, beeinflusste wichtige Arbeiten und Ausstellungen als Gestalterin und Kuratorin entscheidend. Parallel dazu arbeitete sie unter ihrem Pseudonym Alice Springs selbst als Fotografin.

Die Ausstellung zeigt viele der bekannten Arbeiten von Springs, das Zusammenleben und die gemeinsame Arbeit der Newtons spiegelt sich dabei mitunter in vergleichbaren Stilmitteln. Nach zwei Springs-Ausstellungen in 2010 und 2016 sind auch bisher nicht gezeigte Aufnahmen zu sehen, etwa aus dem nun nach Berlin gebrachten Bestand aus der gemeinsamen Wohnung in Monaco, wo Springs bis zu ihrem Tod lebte.

Bekannt sind viele Porträts von Spring. Sie holte sich Autoren vor die Kamera, Fotografenkollegen wie Richard Avedon, Brassaï oder Robert Mapplethorpe, zudem Prominente wie Nicole Kidman, Isabelle Adjani, Vivienne Westwood, Liam Neeson oder Claude Chabrol.

"Alice Springs. Retrospektive", Museum für Fotografie, Berlin, 3. Juni bis 19. November 


Galerierundgang Charlottenwalk in Berlin

Der Galerierundgang Charlottenwalk feiert in diesem Jahr seinen fünften Geburtstag, und wer nicht ohnehin schon ein erstes Sommerwochenende mit Spazieren plant, kann das mit Kunst verbinden und durch die Galerien in Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf flanieren. Die 44 Galeriestandorte im Westen der Stadt bieten ein vielfältiges zeitgenössisches Kunstprogramm, welches bequem zu Fuß erkundet werden kann. 

Am Freitagabend, 2. Juni, finden mehrere Openings und Finissagen statt (das genaue Programm gibt es auf der Website), am Samstag, 3. Juni, öffnen die Galerien zwischen 12 und 18 Uhr. Dann besteht die Möglichkeit, sich einer Galerieführung mit Kunsthistorikerinnen und Kunsthistorikern anzuschließen und die Ausstellungen besser kennenzulernen. Buchen kann man die Rundgänge für 18 Euro (ermäßigt 15 Euro) unter kontakt@charlottenwalk.de. 

Charlottenwalk, Galerien in Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf, 2. und 3. Juni

Galerierundgang "Charlottenwalk" in Berlin
Foto: Copyright ist immer VBKI/Markus Stegner/Businessfotografie Inga Haar

Galerierundgang "Charlottenwalk" in Berlin


Festival für Kunst und Mode in Düsseldorf 

Die eine verspricht Ewigkeit, die andere versprüht den Zeitgeist – schon deshalb sind Kunst und Mode ein ideales Paar. Bereits zum dritten Mal bringt das Düsseldorfer Festival Strike a Pose Kreative beider Disziplinen zusammen und gibt sich in diesem Jahr zeitgeistig aktivistisch. Unter der Leitfrage "Wie wollen wir in Zukunft leben?" werden kreative Projekte rund um Themen wie Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung, Ressourcenknappheit und Konsumverzicht gezeigt. Zu den Höhepunkten zählen eine Schau israelischer Künstlerinnen und Designer im NRW-Forum Düsseldorf, Kombinationen künstlerischer Positionen mit Projekten von Designerinnen aus der Region im K21 der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen sowie ein Kooperationsprojekt zwischen dem Maler Thomas Scheibitz und dem Düsseldorfer Modelabel Suzusan und eine Performance des israelischen Künstlers Gili Avissar in der Sammlung Philara. Auf dem Symposium "Protest – Zwischen Utopie und Dystopie" wird diskutiert – und es geht ganz konkret zur Sache: mit dem Workshop "How to protest" der US-amerikanischen Aktivismusgruppe The Yes Men.

"Strike A Pose - Festival für Kunst, Mode und Style", Sipgate, Düsseldorf, bis 4. Juni


Heinz Mack in Hagen

Mit einem Fokus auf seine neueren Arbeiten zeigt das Osthaus Museum in Hagen Werke des Zero-Künstlers Heinz Mack. An diesem Samstag (3. Juni) beginnt die Schau, die vor allem großformatige, farbgewaltige Bilder des 92-jährigen Künstlers umfasst. Auch Skulpturen, die Mack besonders wichtig sind, gehören zur Ausstellung "Das Licht in mir".

Gezeigt werden rund 70 Arbeiten. Das neueste Bild, eine mehr als fünf Meter große Farbchromatik mit kräftig leuchtenden Rechtecken, ist erst eine Woche vor Ausstellungsbeginn fertig geworden. Es gibt aber auch Bilder aus den künstlerischen Anfangsjahren, als Mack Mitbegründer der ZERO-Bewegung war, die in den 1950er und 60er Jahren einen Neubeginn in der Kunst markierte.

"Meine Kunst ist eine Art Opposition gegen diese hässliche Welt", sagte Mack am Donnerstag in Hagen. Es gehe in seiner Malerei ausschließlich darum, Farben zum Leuchten zu bringen. Deshalb nehme er aktuelle gesellschaftliche Streitfragen auch nicht in seine Kunst auf, erklärte der 92-Jährige.

Vor allem Macks frühe Werke werden heute zu Höchstpreisen gehandelt und in internationalen Museen gezeigt. Seine monochromen Reliefs und Raster aus der ZERO-Zeit sind Klassiker der modernen Kunst. (dpa)

"Das Licht in mir", Osthaus Museum, in Hagen, von 3. Juni bis 3. September 


Ulli Wittich-Großkurth in Jena

Von Gebrauchsgeschirr und Gefäßen bis zu großflächigen Wandbildern - wie groß die Bandbreite der Thüringer Künstlerin Ulli Wittich-Großkurth ist, zeichnet eine Ausstellung seit Freitag im Stadtmuseum Jena nach. Bis zum 3. September läuft die umfangreiche Schau mit dem Titel "Ich wollte immer nur spielen". Aus sieben Jahrzehnten stammen die Werke der Keramikerin, die am 17. Juni ihren 91. Geburtstag feiert.

Als "Grande Dame der Keramik" bezeichnet Kuratorin Doris Weilandt die in Jena geborene, gelernte Töpferin. Nach ihrer Lehre in der Werkstatt von Walter Gebauer in Bürgel folgten ein Studium für Angewandte Kunst und eine Meisterprüfung. Schon von Beginn an habe Wittich-Großkurth hohe Anforderungen an sich selbst gestellt, beschreibt Weilandt. Ihre Werke wurden auf Ausstellungen gezeigt und erhielten zahlreiche Preise.

Ein Keramiksymposium im ungarischen Siklós 1973 inspirierte Wittich-Großkurth zum Experimentieren. Statt an geschlossenen Gefäßen arbeitete sie erstmals an aufbrechenden Formen. In der Folge entstanden Werke für Gebäude und den öffentlichen Raum. Zu ihren größten Arbeiten zählt eine Baumlandschaft, die sich heute in der chinesischen Botschaft in Berlin befindet. "Mit der Lösung von der funktionsbezogenen Gebrauchsform wurde sie zur freien Künstlerin", weiß Kuratorin Weilandt. Wittich-Großkurth kämpfte erfolgreich dafür, dass Kunsthandwerker im Verband Bildender Künstler aufgenommen wurden. Bis heute, so erzählt es Weilandt, widme sich die Künstlerin täglich dem von ihr so geliebten Material Ton. (dpa)


Ukrainische Moderne in Köln

Das Kölner Museum Ludwig zeigt von diesem Samstag an (3.6.) bis 24. September eine große Ausstellung über ukrainische Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zu sehen sind etwa 80 Gemälde und Papierarbeiten, die zwischen 1900 und 1930 entstanden. Die Ausstellung war in ähnlicher Form bereits in Madrid zu sehen und wandert von Köln aus weiter nach Brüssel, Wien und London. Sie umfasst zahlreiche Leihgaben aus dem Nationalen Kunstmuseum der Ukraine in Kiew, ergänzt durch Werke aus den Beständen des Museums Ludwig und aus Privatsammlungen. In der Ausstellung geht es auch um die politisch brisante Frage, inwieweit die Russische Avantgarde eigentlich als Ukrainische Moderne betrachtet werden müsste.

Erweitert wird die Ausstellung durch einen Beitrag der 1987 in Charkiw geborenen Künstlerin Daria Koltsova. Sie präsentiert eine monumentale Glasinstallation, die der Frage nachgeht, wie das kulturelle Erbe der Ukraine angesichts des russischen Angriffskriegs geschützt werden kann. (dpa)

"Ukrainische Moderne 1900-1930 & Daria Koltsova", Museum Ludwig, Köln, 3. Juni bis 24. September


Isamu-Noguchi-Schau in Lille

Mit über 250 Werken bildet Frankreich nach Stationen in London, Köln und Bern den krönenden Abschluss der Isamu-Noguchi-Schau. Damit widmet das Kunstmuseum LaM in Villeneuve d'Ascq bei Lille - eines der bedeutendsten Museen Nordfrankreichs - dem japanisch-amerikanischen Bildhauer und Designer (1904-1988) die erste Retrospektive in Frankreich. Die Werkschau ist nicht nur in ihrem Umfang außergewöhnlich. 

Noguchi ist in Europa den meisten wegen seiner berühmten Akari-Lampen aus dem fast durchsichtigen Shoji-Papier bekannt. Dass er einer der bedeutendsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts war, ist heute in Vergessenheit geraten. Die Ausstellung "Sculpter le monde" (etwa: Die Welt gestalten) zeigt nun alle Aspekte seines breiten Oeuvres, das bis hin zur Architektur und Landschaftsgestaltung reicht. 

Die Originalität der Ausstellung besteht in seiner teilweise aufwendigen Szenografie, die durch die verschiedenen Schaffensphasen des Künstlers führt. Von den anfänglich klassischen Porträts entwickelte sich Noguchi unter dem Einfluss des französisch-rumänischen Bildhauers der Moderne, Constantin Brâncuși, hin zur Abstraktion und organischen Formen.

Noguchi, als Sohn des japanischen Dichters Noguchi Yonejirō und der amerikanischen Schriftstellerin Léonie Gilmour in Los Angeles geboren, war ein künstlerischer Grenzgänger. Er vereinte westliche Kunst und fernöstliche Traditionen. Man habe versucht zu verstehen, wie er zu den Formen seiner Skulpturen und seiner Designstücke gekommen sei, erklärte der Museumskonservator Grégoire Prangé das Konzept der bis zum 2. Juli dauernden Werkschau. (dpa)

"Isamu Noguchi. Die Welt formen", LaM – Lille Métropole Museum, Lille, bis 2. Juli


Hilma af Klint und Piet Mondrian in London 

Die Schwedin Hilma af Klint und der Niederländer Piet Mondrian sind sich nie begegnet. Ihre jeweiligen Pioniertaten in der abstrakten Kunst verbinden sie, die beide im Jahr 1944 starben. Af Klint, deren Werk erst vor wenigen Jahren einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde, und Mondrian haben ihre jeweils eigene, in der Natur verwurzelte Sprache der abstrakten Kunst erfunden. Beide begannen mit Landschaftsmalerei und waren von dem Wunsch beseelt, die Urkräfte des Lebens zu verstehen. Eine Doppelausstellung in der Tate Modern lässt das Publikum in die Zeichen, Formen und Farben dieser großen Kunstschaffenden eintauchen.

"Hilma af Klint & Piet Mondrian. Forms Of Life", Tate Modern, London, bis 3. September


Hannah Gadsby und Picasso in New York

Die australische Komikerin Hannah Gadsby (45) hat für das Brooklyn Museum in New York eine Ausstellung zum Werk des spanischen Malers Pablo Picasso (1881-1973) kuratiert - aus feministisch-kritischer Perspektive. "Picasso hat gesagt: "Du kannst alle Perspektiven gleichzeitig haben!" Was ein Held", wird Gadsby am Eingang der Ausstellung zitiert. "Aber sag mir, sind da auch Perspektiven von Frauen dabei? Ansonsten bin ich nicht interessiert." 

"It's Pablo-matic: Picasso According to Hannah Gadsby" soll am Freitag (2.6.) eröffnen und bis zum 24. September zu sehen sein.

In der Schau mit insgesamt rund 100 Ausstellungsstücken kommentiert Gadsby Gemälde und Zeichnungen von Picasso und stellt Werke von Künstlerinnen daneben. Die Ausstellung soll laut Museum das Vermächtnis des Malers "durch eine kritische, zeitgenössische und feministische Brille" untersuchen und erkenne gleichzeitig "die transformative Kraft und den anhaltenden Einfluss seines Werks" an.

Die Schau ist Teil einer Reihe von Ausstellungen anlässlich des 50. Todestages von Picasso in diesem Jahr. Der in Spanien geborene Maler, der später größtenteils in Frankreich lebte, gilt als einer der einflussreichsten und erfolgreichsten Künstler, als Begründer des Kubismus und wichtiger Akteur des Surrealismus - aber er war auch als Sexist und Macho bekannt, der Frauen oft abwertend abbildete.

Die Komikerin Gadsby, die auch studierte Kunsthistorikerin ist, setzte sich schon 2018 in ihrer durch Netflix weltberühmt gewordenen Comedy-Show "Nanette" kritisch mit Picasso auseinander. Daraufhin war die Zusammenarbeit mit dem Brooklyn Museum zustandegekommen. (dpa)

"Pablo-matic", Brooklyn Museum, New York, bis 24. September


DDR-Kunst und Wilhelm Klotzek in Potsdam

Das Potsdamer Kunsthaus "Das Minsk" zeigt in einer neuen Ausstellung einen Teil der Sammlung der DDR-Kunst von SAP-Mitgründer Hasso Plattner. Erstmals seien Werke zum Beispiel von Gudrun Brüne, Bernhard Heisig, Wolfgang Mattheuer, Willi Sitte und Werner Tübke in dem sanierten Bau der Ostmoderne zu sehen, teilte das Kunsthaus am Donnerstag mit. Die Schau mit dem Titel "Werk Statt Sammlung" beginnt am Samstag (3. Juni) und läuft bis zum 20. August. Der Berliner Künstler Wilhelm Klotzek tritt mit eigenen Werken in Beziehung zu der Sammlung.

Die Werke aus Plattners Sammlung sind in drei Ausstellungskapiteln zu sehen, die praktisch ein Motto vorgeben: In "Das Gerahmte" geht es um die Frage, wie Kunst in einem repressiven System entsteht - auch, indem ein Rahmen gesprengt wird. "Das Gemeine" thematisiert Liebe, Machtverhältnisse und Manipulation, während "Das Gemachte" Werke gegenüberstellt, die in der DDR entstanden sind oder die die deutsch-deutsche Identität in den Blick nehmen.

Klotzek setzt sich mit diesen Werken auseinander und hinterfragt nach Angaben des Museums in seinen Installationen den Kunstbetrieb und den Umgang mit DDR-Architektur. Er entwarf extra für die Ausstellung Buchcover mit fiktiven Titeln. Zur Eröffnung werden auch Collagen von 83 Schülerinnen und Schülern einer Potsdamer Gesamtschule gezeigt, die in einem Workshop mit Klotzek und Museumsdirektorin Paola Malavassi entstanden.

"Das Minsk" ist das zweite Museum der Hasso Plattner Foundation. Der Mitgründer von SAP gründete bereits das Museum Barberini in Potsdam im wiedererbauten gleichnamigen Palais. Dort ist inzwischen die Impressionismus-Sammlung Plattners zu sehen. Das ehemalige Terrassenrestaurant Minsk von 1977 öffnete im vergangenen Jahr saniert als Museum mit Café. Werke aus seiner DDR-Sammlung zeigte Plattner bereits 2012 im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam und 2017/18 im Barberini. (dpa)

"Werk statt Sammlung", Minsk Museum, in Potsdam, von 3. Juni bis 20. August


George Rickey in Schwante

Kunst, Natur und herrschaftliche Architektur verbinden sich auf dem Schlossgut Schwante in der Gemeinde Oberkrämer in Brandenburg. Am Wochenende öffnet dort der Skulpturenpark mit Werken von unter anderem Lynn Chadwick, Jeewi Lee, Dan Graham, Carsten Nicolai, Susan Philipsz, Ulrich Rückriem und Anne Seubert wieder. Außerdem sind kinetische Metallwerke des 2002 verstirbenen Künstlers George Rickey im Freien ausgestellt. Am Sonntag, 4. Juni, wird die Eröffnung mit freiem Eintritt und Live-Musik gefeiert.

Fokus George Rickey, Schlossgut Schwante, Oberkrämer, bis 15. Oktober 

George Rickey "Two Conical Segments, Gyratory Gyratory II", Installationsansicht Schlossgut Schwante, Oberkrämer
Foto: Miriam Stewering

George Rickey "Two Conical Segments, Gyratory Gyratory II", Installationsansicht Schlossgut Schwante, Oberkrämer


Werkleitz Festival in Wiederstedt

Noch bis 1990 wurden im Mansfelder Land, dem Bergbaurevier zwischen Eisleben, Sandersleben und Hettstedt, unter Tage und in den Hütten Schätze mit messbarem Wert geborgen: Rohstoffe, von denen die Region lebte. Doch welche Schätze birgt die Region heute? Das ist eine der Fragen, die das Werkleitz Festival 2023 ab diesem Freitag, 18 Uhr, in Wiederstedt stellt – unter dem Titel "Mein Schatz".

Im Rahmen dieser Suche nach neuen Wertschöpfungen und Werten für die Region hat das Festival zehn international arbeitende Künstlerinnen und Künstler eingeladen: Ana Alenso, Mabe Bethônico, Karsten Bott, Viktor Brim, Felicitas Fäßler, Juliane Henrich, Stephanie Kiwitt, Barbara Marcel, Agnieszka Polska und Egill Sæbjörnsson. Sie präsentieren acht Arbeiten, die für das Festival entstanden sind, zwei sind direkt an die lokalen Bedingungen angepasst.

Dazu gibt es ein breites Begleitprogramm – mit Artist Talks, geführten thematischen Wanderungen, Workshops für Kinder, Konzert und Lesung. Der Kulturwissenschaftler Lars Fischer und die Kuratorin Lena Reisner haben Forschungsarbeiten unternommen, die zusätzliche Einblicke bieten sollen.

Allein die Ausstellungsräume sind Kunstwerk für sich: der ehemalige Kornspeicher und das frühere Inspektorhaus des Schlosses Oberwiederstedt. Dieses ist der Geburtsort des frühromantischen Dichters und Philosophen Novalis, dem dort heute ein Museum gewidmet ist. Teile der Räumlichkeiten sind für das Festival zum ersten Mal seit Langem wieder geöffnet.

"Werkleitz Festival 2023: Mein Schatz", Kornspeicher und Inspektorhaus beim Novalis-Museum Wiederstedt, Sachsen-Anhalt, bis 18. Juni.