Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Die Kunst der Woche in Ahrenshoop, Berlin, Bonn, Chemnitz, Duisburg, Hagen, Hamburg, Leipzig, Lugano, Nürnberg, Osnabrück und Remagen


Coronabedingt können bestimmte Ticket-, Hygiene- und Abstandsregelungen gelten. Vor dem Ausstellungsbesuch empfiehlt sich deshalb ein Blick auf die jeweilige Institutions-Website.

Lyonel Feininger in Ahrenshoop

Lyonel Feiningers 150. Geburtstag wird von diesem Samstag an im einstigen Künstlerdorf Ahrenshoop auf dem Darß mit einer Ausstellung gefeiert. Mehr als 50 Arbeiten von ihm, seinen Schülern und ihm nahestehenden Künstler-Kollegen hat der Organisator der Ausstellung, Robert Dämmig, aus verschiendenen Privatsammlungen für die Schau "Happy Birthday Lyonel Feininger" in der Galerie Alte Schule zusammengetragen.

Von Feininger werden Zeichnungen, Radierungen und Holzschnitte gezeigt, die auf dessen frühen Reisen durch Mecklenburg und Pommern entstanden sind, sagte Dämmig im Vorfeld. "Aber die Ausstellung möchte ebenso den Lehrer, Anreger und Inspirator Lyonel Feininger zeigen, der er für viele seiner Zeitgenossen auch war." So zeige ein zweiter Teil der Ausstellung Arbeiten seiner Schüler und Kollegen, darunter Gerhard Marcks, und auch von Feiningers Söhnen Lux und Andreas. Der Ältere, Andreas (1906-1999), wurde später ein anerkannter Fotograf, Lux (1910-2011) trat als Maler und als Fotograf hervor.

Lyonel Feininger wurde am 17. Juli 1871 in New York geboren und starb dort am 13. Januar 1956. Er kam bereits 1887 nach Deutschland, wo er sich in Hamburg der Malerei zuwandte. Auf Reisen zeichnete er ausgiebig Motive an der Ostseeküste. Von 1919 an wirkte Feininger am Bauhaus, 1937 verließ er Deutschland und ging zurück nach New York. (dpa)

"Happy Birthday Lyonel Feininger", Galerie Alte Schule, Ahrenshoop, bis 15. August

 

Fotos von Holocaust-Überlebenden in Berlin

Großflächige Fotos von Holocaust-Überlebenden werden in den kommenden Monaten auf deutschen Bahnhöfen zu sehen sein. Mit der Wanderausstellung der 15 Porträts des Fotografen Luigi Toscano wolle die Bahn an die Verfolgung und das Leid der NS-Opfer erinnern und ein Zeichen für Toleranz, Demokratie und Offenheit setzen, sagt Bahnchef Richard Lutz.

Auf den Bahnhöfen, wo sich Menschen aus allen Nationen, Religionen und Kulturen treffen, wolle die Bahn damit auch mahnen, dass sich die Verbrechen des Nationalsozialismus niemals wiederholen dürften. Außenminister Heiko Maas (SPD) sagte, die Bilder seien an den Bahnhöfen am richtigen Platz - "nicht nur, weil es Bahnhöfe waren, an denen für Millionen jüdischer Frauen, Männer und Kinder der Weg in den Tod begann". An den Bahnhöfen seien diese Menschen "mitten im Leben" zu sehen.

Der deutsch-italienische Fotograf hat für sein Projekt "Gegen das Vergessen" mehr als 400 Holocaust-Überlebende fotografiert. Rund eine Million Menschen haben seine Fotos weltweit bereits gesehen, unter anderem in Pittsburgh, Kiew, New York, Washington und San Francisco.

Die 15 Porträts werden nach Berlin (bis 2. Juli) in den Hauptbahnhöfen von Wiesbaden (5.-14. Juli), München (17.-26. Juli), Nürnberg (29. Juli-7. August), Karlsruhe (10.-19. August), Köln (22.-31. August), Braunschweig (3.-12. September) und Dresden (15.-24. September) gezeigt. Im kommenden Jahr folgen zwölf weitere Bahnhöfe. (dpa)

Luigi Toscano "Gegen das Vergessen", Berlin Hauptbahnhof, bis 2. Juli

 


Beuys und Lehmbruck in Bonn und Duisburg

Die Bundeskunsthalle in Bonn und das Lehmbruck-Museum in Duisburg zeigen im Beuys-Jahr 2021 zwei parallele Ausstellungen, die der Bedeutung des Bildhauers Wilhelm Lehmbruck (1881-1919) für Joseph Beuys (1921-1986) nachgehen. Die Ausstellung in Bonn versammelt einige zentrale Werke von Beuys wie "Honingpumpe am Arbeitsplatz" und "Straßenbahnhaltestelle" und richtet den Blick gleichzeitig auf die wichtigsten Skulpturen Lehmbrucks. Dabei sucht die Schau nicht nach stilistischer Nähe, sondern beschäftigt sich mit der Frage: Welches revolutionäre Potenzial birgt die Kunst in ihrem jeweiligen zeitlichen Kontext?

Die Duisburger Ausstellung versucht, das Werk beider Künstler in einen Dialog treten zu lassen. "Wir stellen den Aspekt des Denkens als eigentliche kreative Kraft des Menschen in das Zentrum der Ausstellung", sagte Söke Dinkla, Direktorin des Lehmbruck-Museums, der Deutschen Presse-Agentur. Die Folie dafür ist die Rede, die Beuys im Januar 1986 elf Tage vor seinem Tod im Lehmbruck-Museum gehalten hatte.

"Lehmbruck – Beuys: Alles ist Skulptur", Lehmbruck Museum, Duisburg, bis 1. November

"Beuys – Lehmbruck: Denken ist Plastik", Bundeskunsthalle, Bonn, bis 1. November


Clauss Dietel in Chemnitz

Mit der neuen Ausstellung "simson, diamant, erika" geben die Kunstsammlungen Chemnitz Einblick in das vielfältige Schaffen des Formgestalters Karl Clauss Dietel. Der 86-Jährige gilt als bedeutendster Produktgestalter der DDR und wurde 2014 für sein Lebenswerk mit dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Zu sehen sind Skizzen, Modelle aus Gips, Holz oder Schaumstoff, Fotografien bis hin zum fertigen Serienprodukt. Dazu zählen etwa das bis heute beliebte Moped Simson S50, das Radio RK5 samt Kugellautsprechern sowie Schreibmaschinen der Marke Erika. Die Schau wird am Samstagabend eröffnet und ist bis 3. Oktober zu sehen. (dpa)

"simson, diamant, erika", Kunstsammlungen Chemnitz, 26. Juni bis 3. Oktober


Jiři Georg Dokoupil und Julian Schnabel in Hagen

Unter dem Titel "Two Czechoslovakians Walk into a Bar" zeigt das Osthaus Museum in Hagen von diesem Sonntag an 13 gemeinsam hergestellte Gemälde der Künstler Jiři Georg Dokoupil und Julian Schnabel. Die erstmals öffentlich präsentierten, großformatigen Bilder entstanden 2015 in Berlin während eines Besuchs von Schnabel im Berliner Atelier Dokoupils. Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf die Herkunft des Vaters von Julian Schnabel sowie auf die von Jiři Georg Dokoupil aus der Tschechoslowakei. Parallel dazu zeigt das Kunstmuseum Grafiken Schnabels seit den späten 1970er-Jahren. Dokoupil (67) lebt derzeit in Prag, Schnabel (69) in New York, wie Museumsdirektor Tayfun Belgin am Freitag sagte. Die Schau ist bis zum 15. August zu sehen.

Wie Belgin berichtete, kannten sich die beiden Künstler seit 1982 von einer Ausstellung in Berlin. 2015 sei Schnabel dann in Berlin gewesen und habe auf einem Flohmarkt einen Teppich gekauft in der Absicht, ihn künstlerisch zu gestalten. Nur wo? Ein Bekannter habe ihm gesagt, dass Dokoupil ein großes Atelier in Berlin habe. Wenig später trafen die beiden sich und hatten die Idee, Bilder gemeinsam zu malen. (dpa)

"Two Czechoslovakians Walk into a Bar", Osthaus Museum, Hagen, 27. Juni bis 15. August

 

Industrie in Malerei und Fotografie in Hamburg

Fördertürme, Fabrikhallen und Fukushima: Das Bucerius Kunstforum in Hamburg zeigt eine umfassende Schau zur Darstellung von Industrie in Malerei und Fotografie. Die Ausstellung versammelt knapp 30 Gemälde und rund 170 Fotografien und spannt einen zeitlichen Bogen vom Beginn der Industrialisierung bis heute, teilte das Kunstforum am Donnerstag mit. Zu sehen sind Arbeiten von Künstlern wie Adolph von Menzel, August Sander, Franz Radziwill, Walker Evans, Otto Steinert, Evelyn Richter, Bernd und Hilla Becher, Robert Voit, Thomas Struth oder Inge Rambow.

"Die Ausstellung macht deutlich, wie sich die künstlerische Industriedarstellung über einen Zeitraum von 175 Jahren verändert hat und dokumentiert damit zugleich eindrucksvoll die Geschichte der Industrie in Europa", sagte Kuratorin Kathrin Baumstark.

Ausgangspunkt bilden Arbeiten aus den 1850er Jahren: Fabriken, Produktionshallen sowie die zunehmende Mobilität durch Eisenbahn und Schiffsverkehr fanden Eingang in das Werk der Maler. Ende des 19. Jahrhunderts spielten auch sozialkritische Tendenzen eine zunehmende Rolle. Fotografen hielten nun auch die prekären Lebens- und Arbeitsverhältnisse der Menschen eindrucksvoll fest. In den 1970er Jahren bis heute spielen zunehmend Themen wie Umweltverschmutzung und die Folgen der Industrialisierung eine wichtige Rolle.

"Moderne Zeiten: Industrie im Blick von Malerei und Fotografie", Bucerius Kunstforum, Hamburg, bis 26. September

 

Alle gewinnen in Leipzig

Die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen hat wieder eine größere Anzahl von Werken zeitgenössischer sächsischer Künstlerinnen und Künstler erworben. Mit den Ankäufen werden seit Jahren Nachwuchskräfte gezielt unterstützt. Diesmal wurden 35 Kunstwerke im Wert von 170.000 Euro gekauft. Sie werden in der Ausstellung "WIN/WIN" in der Halle 14 der Leipziger Baumwollspinnerei gezeigt.

Bislang hat die Kulturstiftung nach eigenen Angaben 637 Werke für 2,6 Millionen Euro gekauft. Sie werden im Kunstfonds der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden aufbewahrt. (dpa)

"WIN/WIN", Halle 14, Leipzig, ab 26. Juni bis bis 25. Juli

 

Fotofestival F/Stop in Leipzig

Das Foto-Festival f/stop in Leipzig dreht sich in diesem Jahr um das Vertrauen in das Medium Fotografie. In der Hauptausstellung haben sich sieben internationale Künstler und Künstlerinnen mit dem Festivalmotto "Trust/Vertrauen" auseinandergesetzt. Das Titelthema sei auch eine Reaktion auf die unsichere Corona-Zeit, in der das Vertrauen ein Wert an sich sei, teilten die Veranstalter mit.

Zusätzlich zu den Werkschauen auf dem Gelände der Baumwollspinnerei läuft ein Online-Programm "Digital Wondering". Das Festival f/stop wurde 2007 ins Leben gerufen. Es widmet sich der zeitgenössischen, künstlerischen Fotografie. (dpa)

f/stop,  Leipzig, bis 4. Juli

 

Nicolas Party in Lugano 

Nicolas Party ist ein Meister des surrealen Gesamtkunstwerks – jetzt zeigt das Masi Lugano seine erste große Einzelschau in Europa. Wenn man eine Ausstellung von Nicolas Party betritt, fühlt man sich, als würde man in ein Bild eintreten. Die Welt, in die man hineinschlüpft, hat einen leicht surrealen Touch – die Farben der Wände sind leuchtender als anderswo, die Menschen geheimnisvoll wie auf einem De-Chirico-Gemälde. Bis zu zwei Meter große Skulpturen stehen herum, es sind Köpfe von Männern, deren Funktion man nicht entziffern kann. Und man selbst steckt mittendrin und fühlt sich verzaubert.

"Es ist ein erstaunlicher Effekt, wenn man die Wände in starken Farben koloriert, vor allem im Bereich der zeitgenössischen Kunst, wo man nur den White Cube gewöhnt ist. Mit Farbe kann man Räume kleiner machen und größer, es ist ein einfacher Trick, aber faszinierend", sagt Nicolas Party bei einem Interview. Dass der 1980 im schweizerischen Lausanne geborene Künstler sich nicht mit Bildern und Skulpturen begnügt, sondern bei seinen Ausstellungen immer ganze Räume im Blick hat, führt er selbst auf seine Jugend zurück: Angefangen hat er als Graffitisprayer. "Wenn man auf Wände oder Züge malt, ist der Raum sehr wichtig. Man spielt immer mit dem Design der Wand, das schon da ist", sagt er.

Noch heute arbeitet er gern mit raumgreifenden Murals und Außenarbeiten im öffentlichen Raum. Seine Schau heißt "Rovine", zu Deutsch "Ruinen", die das Masi Lugano mithilfe einer raumgreifenden Architektur in ein magisches Gesamtkunstwerk verwandelt: Es sei das ambitionierteste Ausstellungsprojekt, das er jemals in Angriff genommen habe, so Party. Erstmals versammelt er dort neben den aktuellen auch ältere Werke. Neben monochromen und figurativen Skulpturen sind das vor allem seine suggestiven Pastellmalereien, für die er bekannt wurde und die den Sprayer längst nicht mehr ahnen lassen. Vielmehr zitiert er dort die surrealen Bildwelten eines Arnold Böcklin oder die Formen eines Modigliani, versenkt sich in die romantischen Motive des Spiegels und des Doppelgängers. Sein Umgang mit der Kunstgeschichte sei wie Sampling, sagt er.

Nicolas Party "Rovine", Masi Lugano, 27. Juni bis 9. Januar 2022

 

Next Season in Magdeburg

Das Magdeburger Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen zeigt neu erworbene Werke junger Künstlerinnen und Künstler  aus Sachsen-Anhalt. In der Ausstellung mit dem Titel "Next Season" sind Arbeiten zu sehen, die mit verschiedenen Techniken, Materialien und Zugängen entstanden sind, kündigte das Museum an.

Die beteiligten Künstlerinnen und Künstler Nora Mona Bach, Linda Grüneberg, Johannes Nagel, Hanna Sass und Ulrike Zabel hätten an der Burg Giebichenstein in Halle studiert. Fast alle ausgestellten Werke seien dem Ankauf des Landes Sachsen-Anhalt und der Übereignung als Dauerleihgabe ins Kunstmuseum Magdeburg zu verdanken. Es handelt sich um Zeichnungen, Druckgrafiken und Keramikarbeiten.(dpa)

"Next Season", Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, Magdeburg, bis 5.September

 

Beschlagnahmte Kunstschätze in Nürnberg

Von Nationalsozialisten beschlagnahmte Kunstwerke der Stadt Nürnberg sind nun erstmals wieder vereint in einer Ausstellung zu sehen. Unter dem Oberbürgermeister Hermann Luppe erwarben die städtischen Kunstsammlungen ab den 1920er-Jahren Werke von bedeutenden Künstlern wie Max Liebermann, Lovis Corinth oder Max Pechstein. Viele davon ließen die Nationalsozialisten später beschlagnahmen, verkaufen oder zerstören.

Die wenigen, die erhalten blieben, seien nun ab Freitag in der Ausstellung "Luppes Galerie. Die Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg in der Weimarer Republik" im Stadtmuseum zu sehen, so die Stadt. Diese gibt einen Überblick über die in der Weimarer Republik erworbenen Kunstschätze und die Rolle, die der kunstbegeisterte Luppe (1874–1945) dabei spielte. (dpa)

"Luppes Galerie. Die Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg in der Weimarer Republik", Luppes Galerie, Nürnberg, bis 1.November

 

Barrierefreiheit in Osnabrück

Die Kunsthalle Osnabrück stellt in den kommenden Monaten das Spannungsverhältnis zwischen Vielfalt und Ausgrenzung in der Gesellschaft und in der Kunst in den Mittelpunkt. Der Titel der bis zum kommenden Februar laufenden Ausstellungsreihe laute "Barrierefreiheit", teilte das Museum mit.

Trotz großer Vielfalt in der Gesellschaft würden viele Menschen ausgegrenzt, nicht alle Menschen hätten dieselben Chancen. Das gelte auch für Kunsthäuser und Museen. "Nicht alle Menschen haben dort dieselben Chancen und Möglichkeiten, Kunst zu erleben", sagte eine Sprecherin.

Das Ausstellungsprogramm ist in zwei Phasen aufgeteilt, die im Juni und November beginnen. Dabei zeigt die Künstlergruppe Slavs and Tatars ihre Arbeit "Aşbildung" nicht in der Kunsthalle, sondern in einem Osnabrücker Dönerrestaurant. Die Künstler verändern den Blick auf diesen Raum, vermischen die Arbeit im Dönerrestaurant mit Kunst, Gedichten und Texten, ausgehend von der These, dass Verstand und Magen eine Einheit seien.

Ebenfalls schon ab Samstag zu sehen ist die Einzelausstellung von Alison O'Daniel "I Felt People Dancing". Dafür arbeitete die US-Amerikanerin mit gehörlosen und schwerhörigen Menschen aus Osnabrück zusammen. Wegen der Corona-Pandemie konnte sie nicht zur Vorbereitung nach Deutschland kommen.

Die selber unter einer Hörbeeinträchtigung leidende O'Daniel beschäftigt sich mit der Frage, wie es sich anfühlt, manche Informationen nicht zu hören und welche Lücken dadurch entstehen. Ihre Helfer in der Kunsthalle Osnabrück, einem alten Kirchenraum, haben die Geräusche in dem Raum wahrgenommen und ihre Eindrücke in Zeichnungen und Bewegungen festgehalten. Aus diesen Eindrücken hat Alison O'Daniel einen großen Teppich gestaltet, der von Missverständnissen erzählt.

"Barrierefreiheit", Kunsthallte Osnabrück, bis 27. Februar 2022

 

Arp und Rodin in Remagen

Neue Wechselbeziehungen zwischen den Werken zweier Bildhauer: Auguste Rodin und Hans Arp treten in einer Sonderausstellung im Arp Museum in Remagen in einen Dialog. Museumsdirektor Oliver Kornhoff erklärt: "Auch wenn nicht feststeht, ob die beiden Jahrhundertkünstler sich jemals begegnet sind, werden in dieser posthumen Begegnung die bahnbrechenden ästhetischen Umwälzungen der Moderne greifbar." Von diesem Sonntag bis zum 14. November 2021 sind im Arp Museum Werke der zwei Künstler aus vielen anderen Museen und Sammlungen zu sehen: 33 Skulpturen und 9 Zeichnungen von Rodin (1840–1917) und 16 Reliefs, 32 Skulpturen und 14 Papierarbeiten von Hans Arp (1886–1966).

Die Schau gilt als einer der Höhepunkte der Ausstellungsjahres 2021 im Arp Museum mit dem historischen Künstlerbahnhof Rolandseck und einem Neubau des US-Stararchitekten Richard Meier südlich von Bonn. Sie ist zuvor in der Fondation Beyeler in Riehen bei Basel in der Schweiz zu sehen gewesen. Nun präsentiert das Arp Museum nach eigenen Angaben "ikonische Werke wie Rodins Denker oder Arps Ptolemäus III sowie unbekanntere Werke, die die Verwandtschaften zwischen den beiden Großkünstlern aufzeigen".

Die Kuratorin der Sammlung Arp in dem Remagener Museum, Astrid von Asten, erklärte: "Frei von akademischen Zwängen stehen beide am Beginn einer jeweils neuen Ära der Bildhauerei. Dabei verbindet sie eine Reihe signifikanter und bildkünstlerischer Prinzipien, die der Jüngere konsequenterweise in die Abstraktion führt." Die Ausstellung bringt Werke von Rodin und Arp in Paaren und Gruppierungen zusammen, die verschiedene Bezüge zwischen ihnen erlebbar machen sollen. (dpa)

"Rodin/Arp", Arp Museum, Remagen, bis 14. November