Vor dem Museumsbesuch empfiehlt sich ein Blick auf die jeweilige Websites, um sich über Corona-bedingte Ticket- und Hygieneregelungen zu informieren.
Zurück zur Erde im Berliner Gropius Bau
Der Gropius Bau in Berlin setzt sich in den nächsten Wochen mit dem Wert der Natur auseinander - und mit der Frage, wie auch Ausstellungen klimafreundlicher werden können. Das Projekt "Down to Earth" soll ohne Strom und Videoleinwände, ohne Scheinwerfer und Flugreisen auskommen. Das Museum plant dazu auch Aufführungen, Workshops und Gespräche.
Gezeigt wird zum Beispiel ein zerschnittener Sportwagen - ein Objekt des Künstlers Yngve Holen. Oder eine Pfütze der Künstlerin Kirsten Pieroth. Für eine Installation ist ein Raum mit Erde gefüllt worden.
"Wie können wir den Modus, in dem wir arbeiten, uns ernähren, reisen oder Ausstellungen machen, nachhaltig verändern?", schreibt das Museum zur neuen Ausstellung. Die CO2-Emissionen des Projekts sollen nach Angaben der Organisatoren möglichst gering gehalten werden. Das Sommerprojekt "Down to Earth" solle die "Grenze zwischen Natur und Kultur für eine kurze Zeit porös" machen. (dpa)
Ein Interview zum Thema nachhaltiges Nachtleben, das ebenfalls im Gropius Bau thematisiert wird, lesen Sie hier
"Down to Earth", Gropius Bau, Berlin, bis 13. September
Kunst und Kulinarik in Biesenthal
Jährlich für ein paar Wochen im August und September verwandelt sich das Gelände der ehemaligen Wehrmühle Biesenthal nordöstlich von Berlin in einen Schauplatz für internationale Kunst. Zu sehen sind dieses Jahr zum Beispiel Arbeiten von Via Lewandowsky, Nicola Martini, Paola Siri Renard und Raul Walch, kuratiert von Tijoe Meyer. Nicht außer Acht zu lassen ist das kulinarische Rahmenprogrammm, so gibt es am Wochenende exklusive Pop-Up Dinner der Berliner Gastronomen von Nobelhart & Schmutzig und Cookies Cream. Oder man bucht sich vorab einen Picknickkorb und lässt sich in coronakonformen Grüppchen auf den weitläufigen Wiesen nieder.
Art Biesenthal, Wehrmühle Biesenthal, 15. August bis 05. September
Ein Alligator im Kunstmuseum Bonn
Ein 3D-animierter Albino-Alligator bewegt sich durch die Welt - durch Orte französischer Kolonial- und Migrationsgeschichte und durch Großsiedlungen, die 1970 am Stadtrand von Paris entstanden. Das Videokunstwerk "Tropic Telecom", das im Kunstmuseum Bonn in eine zugehörige Rauminstallation eingebettet wird, stammt von Nico Joana Weber, der Gewinnerin des Bonner Kunstpreises 2019. In ihren Arbeiten befasst sich die aus Bonn stammende und in Ludwigshafen am Rhein lebende Künstlerin mit den ästherischen und politischen Einflüssen von Architektur und Landschaft.
"Nico Joana Weber. Tropic Telecom", Bonner Kunstpreis 2019, Kunstmuseum Bonn, bis 15. November
DDR-Plattenbauten werden Kunst in Chemnitz
Das Festival "Begehungen" in Chemnitz wagt in seiner 17. Auflage ein Experiment: DDR-Plattenbauten und Kunst unter den erschwerten Bedingungen der Coronavirus-Einschränkungen. "Das Festivalprogramm war zwischendurch auf der Kippe", sagte Lars Neuenfeld, der das Festival 2003 aus der Taufe gehoben hat. Mit einem detaillierten Hygienekonzept findet die Veranstaltung nun im großflächigen Plattenbau-Areal Heckert-Gebiet statt. "Wir sind vorbereitet, das Ganze auch bei großem Andrang wuppen zu können", sagte Neuenfeld.
Zentrum des Festivals sind eine leerstehende Kaufhalle, die im Anschluss abgerissen wird, und ein unbewohnter Wohnblock, der als Unterkunft und Atelier für Künstler dient und im Anschluss modernisiert wird. "Wir bespielen den Leerstand", sagte Mitorganisator Frank Weinhold. Zuletzt fand das Chemnitzer Festival in einer Gartensparte und einer ehemaligen Brauerei statt.
Im 8. und letzten Bauabschnitt des einst drittgrößten Plattenbau-Gebietes der DDR werden gleichermaßen Gemälde wie Installationen oder Aufführungen zu sehen sein. Zudem gibt es Führungen, Rundgänge, Diskussionsrunden und Musik, alles kostenlos. (dpa)
"Entwürfnisse: Ring8", Begehungen 2020, Chemnitz, bis 16. August
Raffaels Erbe in Dresden
Vor 500 Jahren, im April 1520, starb der hochgeschätzte Maler Raffael mit nur 37 Jahren an einer Infektionskrankheit. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden widmen dem Renaissance-Künstler deshalb in diesem Jahr drei Ausstellungen.
Eine davon eröffnet am heutigen Freitag: "Raffael. Vermächtnis und Inspiration" zeigt die Nachwirkungen von Raffaels Schaffen im 16. Jahrhundert, darunter zum Beispiel auch das Schlüsselwerk "Triumph des Bacchus" von Benvenuto Tisi, der sich für das Bild von einem Entwurf Raffaels inspirieren lies.
"Raffael. Vermächtnis und Inspiration", Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister, Zwinger, bis 8. November
Barlach Reloaded in Ratzeburg
Der Bildhauer Ernst Barlach (1870 - 1939) war einer der bedeutendsten Expressionisten. Anlässlich seines 150. Geburtstag eröffnet das dem Künstler gewidmete Barlach-Museum in Ratzeburg am Sonntag nach umfangreicher Restaurierung neu.
Ein besonderer Schwerpunkt liege dabei auf der Digitalisierung - das Lebenswerk des Künstlers wolle man ab jetzt zeitgemäßer und multimedialer vermitteln. So gibt es zum Beispiel eine digitale und interaktive Timeline zu Barlachs Leben und Schaffen, eine App, in der man mehr über einzelne Werke erfährt, sowie eine ganze Etage zu Barlachs eher unbekanntem Schaffen im Theater, mit immersiven Augmented Realtiy und Virtual Reality Installationen.
"Barlach Reloaded", Ernst Barlach Museum Ratzeburg, ab 16. August