Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Die Kunst der Woche in Düsseldorf, Frankfurt, Genf, Gent, Hamburg und Oberhausen


Angelika Kauffmann in Düsseldorf

Vor 250 Jahren war Angelika Kauffmann eine gefeierte Malerin: Der Kunstpalast in Düsseldorf stellt die Künstlerin und ihr Werk in einer umfassenden Ausstellung vor. "Verrückt nach Angelika Kauffmann" präsentiert rund 100 ihrer Werke, darunter Gemälde, Grafiken und Skulpturen. Einige werden erstmals überhaupt öffentlich ausgestellt. Die als Wunderkind gefeierte Schweizerin (1741 - 1807) hatte erste Erfolge in London und arbeitete später in Rom. Ihre Werke hätten einen regelrechten Kauffmann-Kult ausgelöst, erklärte der Kunstpalast.

Vom englischen Hof gefördert, setzte sie sich früh als Porträtistin und Historienmalerin durch und erhielt Aufträge aus ganz Europa. Leihgeber der Ausstellung sind unter anderem Queen Elizabeth II., das British Museum und das Victoria and Albert Museum in London, die Eremitage in St. Petersburg und die Uffizien in Florenz. Die Ausstellung bleibt vom 30. Januar bis zum 24. Mai in Düsseldorf und ist anschließen in London zu sehen. Mehrere Institutionen sind Förderer, unter ihnen die Kunststiftung NRW. (dpa)

"Verrückt nach Angelika Kauffmann", Kunstpalast Düsseldorf, bis 24. Mai


Bunte Götter in Frankfurt

Farbenfrohe Antike: Die Ausstellung "Bunte Götter" kehrt in einer erweiterten Auflage nach Frankfurt zurück. Das Liebieghaus zeigt mehr als 100 Objekte, sowie 22 Grafiken. "Die Farbigkeit antiker Skulptur ist ein faszinierendes Phänomen, das trotz intensiver Erforschung in den letzten Jahrzehnten und der Veröffentlichung wichtiger Ergebnisse weiterhin überrascht und für Irritation sorgt", erklärt Museumsdirektor Philipp Demandt.

Die ursprüngliche Ausstellung, die mehr als drei Millionen Besucher unter anderem in Athen, London, Istanbul, Berlin, aber auch 2008 in Frankfurt gesehen haben, sei um etwa das Doppelte vergrößert worden. Die Exponate stammen aus internationalen Häusern wie dem British Museum in London, dem Museo Archeologico in Neapel sowie aus der eigenen Sammlung.

"Die große erweiterte Ausstellung präsentiert neueste, lehrreiche Erkenntnisse", sagt Demandt. Auch wenn manch einer bei antiken Skulpturen an weißen Marmor denkt - der Umgang mit Farben war dem Museum zufolge in der antiken Welt des östlichen Mittelmeerraumes selbstverständlich. (dpa)

"Bunte Götter - Golden Edition", Liebieghaus Frankfurt, bis 30. August


Kunstmesse Art Genève in Genf

Zwischen Genfer See und Alpenpanorama findet seit acht Jahren die Art Genève statt: Die Kunstmesse ist in dieser Zeit zu einem wichtigen Termin geworden. Internationale öffentliche und private Sammlungen stellen hier aus - zeitgenössische und moderne Kunst kommen unter anderem mit Design zusammen und der Dialog zwischen großen Institutionen und kleineren Galerien soll angeregt werden.

Wer in der Schweiz auf eine Kunstmesse möchte, fährt nach Basel – diese Weisheit musste sich der Genfer Thomas Hug wahrscheinlich so einige Male anhören, als er 2012 die Art Genève an den Start brachte. Doch die Kunstwelt kann noch so sehrüber Messemüdigkeit klagen, in der Westschweiz war offenbar noch ein Plätzchen frei für eine gut gemachte Veranstaltung. Die Art Genève floriert: Gut 90 Galerien versammeln sich vom 30. Januar bis 2. Februar im Palexpo, dem Kongresszentrum Genfs, darunter die Megagalerien Pace, Hauser & Wirth und Gagosian, viele Anbieter aus der Schweiz, Italien, Frankreich und Belgien, aber auch Galerien aus Deutschland wie Dittrich & Schlechtriem oder Capitain Petzel.

Ein Off-Event veranstaltet die Art Genève mit ihrer „get a nerve“-Ausstellung in einer Villa gegenüber dem Messegelände gleich selbst, am Eröffnungsabend legt Techno-Legende Jeff Mills persönlich auf, und die Institutionen der Stadt ziehen mit: So ist das Musée d’art moderne et contemporain (MAMCO) Mitveranstalter eines Konzertabends mit Anri Sala, Pierre Huyghe und anderen.

"Art Genève", Genf, bis 2. Februar


Van Eyck in Gent

Er gilt als Begründer und berühmtester Vertreter der altniederländischen Malerei, als Meister der Naturbeobachtung und Genie: Unter dem Titel "Van Eyck. Eine optische Revolution" widmet das Museum für Schöne Künste in Gent dem flämischen Maler (ca.1390-1441) nun die "größte Jan-van-Eyck-Ausstellung, die es je gegeben hat", so die Organisatoren. Bislang sind von Jan van Eyck 23 Werke bekannt, 13 sind ab diesen Samstag zu sehen - zusammen mit über 100 Werken aus seinem Atelier, Kopien verlorener Werke und Arbeiten seiner Zeitgenossen aus dem Spätmittelalter. (dpa)

"Van Eyck. Eine optische Revolution", Museum der schönen Künste Gent, bis 30. April

 

David Hockney in Hamburg

Er gilt als "britischer Andy Warhol" und zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Gegenwart: Das Bucerius Kunstforum in Hamburg zeigt von Samstag an bis zum 10. Mai eine umfassende Schau über den britischen Maler, Zeichner und Grafiker David Hockney (82). Die retrospektiv angelegte Schau entstand in Kooperation mit der Tate und versammelt rund 100 Werke, die größtenteils aus der Sammlung des britischen Museums stammen – von den frühen Arbeiten als Kunststudent bis hin zum großformatigen Panorama "In The Studio" von 2017.

"Das Besondere an Hockney und was ihn zu so einem großen Künstler macht, ist, dass der Betrachter immer Teil des Werkes ist. Der Betrachter wird von ihm immer mitgedacht und mitgenommen, dadurch haben seine Werke auch so etwas Faszinierendes und berühren einen so", sagt Direktorin Kathrin Baumstark. Mit Gemälden wie "The First Marriage", "Mr and Mrs Clark and Percy" oder "My Parents" sind einige der Hauptwerke des Künstlers zum ersten Mal in einer Ausstellung in Deutschland versammelt. (dpa)

"David Hockney. Die Tate zu Gast", Bucerius Kunstforum Hamburg, 1. Februar bis 10. Mai


Jacques Tilly in Oberhausen

Unter dem Titel "Politik und Provokation - Karikaturen XXL" zeigt eine Ausstellung in Oberhausen vom 2. Februar an Arbeiten des Düsseldorfer Bildhauers Jacques Tilly. Zu sehen sind Skizzen, Zeichnungen und Skulpturen, wie die Ludwiggalerie mitteilte. Tilly (56) ist vor allem für seine bissigen Skulpturen im Düsseldorfer Rosenmontagszug bekannt.

Die Karikaturen im Megaformat sprächen eine allgemeinverständliche Sprache, "die auch in Thailand oder in arabischen Staaten in der Lage ist, humorvoll auf die Missstände der Welt hinzuweisen", so das Museum. Es handele sich um die erste Museumspräsentation des Satirikers überhaupt. Die Ausstellung im Kleinen Schloss ist bis zum 14. Juni zu sehen. Die Laudatio zur Ausstellungseröffnung hält der Comic-Zeichner Ralf König. (dpa)

"Jacques Tilly Politik und Provokation – Karikaturen XXL", Ludwiggalerie Schloss Oberhausen, 2. Februar bis 14. Juni

Eröffnung Sonntag, 2. Februar, 15 Uhr