Urbanisierung, Bildung, Klimakrise – um globale Herausforderungen unserer Zeit zu meistern, müssen innovative Lösungen her. Wie kann "soziales Design" die Gesellschaft verändern? Eine Stuhlmanufaktur für Flüchtlinge, ein Solarkiosk zur Stromversorgung, ein Konzept zur nachhaltigen urbanen Entwicklung oder ein von grüner Energie angetriebenes Lämpchen – sogenanntes Social Design trägt soziale Initiativen gestalterisch in die Gesellschaft. In einer Sonderausstellung des Braunschweigischen Landesmuseums werden derzeit 38 Projekte vorgestellt, die solch solidarische Lösungsansätze für globale Themen wie Bildung, Produktion, Migration oder Umwelt erarbeiten. Dabei setzen die Designer auf regionaler Ebene an, um die betroffenen Gemeinschaften in ihrer eigenen gestalterischen Handlungskompetenz zu empowern.
Neben Sonderausstellungen präsentiert das 1891 gegründete historische Museum eigentlich auch die hauseigene Sammlung, doch bleibt das Haupthaus am Burgplatz wegen millionenschwerer Sanierungen planmäßig bis 2026 geschlossen. Auch das zugehörige ehemalige Kloster St. Aegidien wird bis 2021 saniert. Es beherbergt eine beeindruckende Sammlung zur jüdischen Kulturgeschichte mit mehr als 1000 Judaica-Objekten. Übergangsweise werden andere Standorte im Stadtgebiet bespielt. Zudem entsteht eine neue "Corona-Sammlung", die Zeitzeugnisse für kommende Generationen inventarisiert. Als Input fragt auch die "Social Design"-Ausstellung ihre Besucher deshalb: Wie wollt ihr nach der Pandemie leben?
"Social Design. Wie wollen wir leben?", Braunschweigisches Landesmuseum, bis 14. Februar 2021