Am heutigen Weltfrauentag gibt es trotz der Pandemiebeschränkungen zahlreiche Aktionen für die Gleichberechtigung aller Geschlechter. Geplant ist unter anderem eine performative Aktion in Berlin, bei der bildende Künstlerinnen und Kulturschaffende aus anderen Sparten symbolisch für mehr Sichtbarkeit von Frauen im Kunst- und Kulturbetrieb einstehen.
Unter der Leitung der Künstlerin Verena Kyselka stellen sich die etwa 50 Vertreterinnen aus mehreren Künstlerinnenverbänden auf die Piazzetta vor der Gemäldegalerie. Die Performance beinhaltet laut der Organisatorinnen eine Abfolge von Gesten, die die Unsichtbarkeit darstellen sollen. Zusätzlich werden die Teilnehmerinnen mit Kreide die Granitplatten des Platzes mit den Namen von Künstlerinnen aus allen Jahrhunderten beschriften. Zur gleichen Zeit werden etwa 500 Namen von Künstlerinnen aller Epochen verlesen.
Flankiert wird die Performance von einer Plakatreihe, die mit Zahlen und Fakten die derzeitigen Missstände in der immer noch männerdominierten Kunstwelt in den Fokus nehmen. Denn, so formuliert es die Initiative: Geschlechtergerechtigkeit im Kunstbetrieb ist weiterhin eine Wunschvorstellung.
In ihrer Ankündigung weisen die Künstlerinnen darauf hin, dass noch die Mehrheit der Ausstellungen in Museen und Galerien männliche Künstler zeigt. Auch seit Jahrhunderten bestehenden Vorurteile und Geschlechterrollen trügen dazu bei, dass der Umgang mit weiblichen Kunstschaffenden von Kunstinstitutionen weniger gefördert wird. Dabei belegen Schausammlungen, dass die Museen durchaus Werke von Künstlerinnen besitzen, nur eben verborgen in den Depots.
Die Künstlerinnen von Fair Share fordern daher unter anderem eine Einführung von gezielter Förderung von Forschungsprojekten und Publikationen zu Künstlerinnen und zudem Aufarbeitung und Neuschreibungen kunsthistorischer Lehrbücher der Vergangenheit. Alle Aktionen sollen laut der Veranstalterinnen den aktuell geltenden Hygiene-Bestimmungen angepasst sein.