Wegen Klimaprotest

Londoner National Gallery verbietet Flüssigkeiten

200. Jahrestag des Kunstmuseums National Gallery
Foto: Ian West/dpa

Das Kunstmuseum National Gallery in London 

Weil Klimaaktivisten immer wieder Gemälde mit Tomatensuppe und anderen Flüssigkeiten bewarfen, zieht die berühmte Gemäldegalerie am Trafalgar Square nun Konsequenzen

Die Londoner National Gallery verbietet künftig das Mitnehmen fast aller Flüssigkeiten in die Ausstellungsräume. Die zentrale Gemäldegalerie in der britischen Hauptstadt reagiert damit auf Protestaktionen radikaler Klimaschützer, bei denen Kunstwerke etwa mit Tomatensuppe beworfen wurden. 

"Leider haben wir nun einen Punkt erreicht, an dem wir gezwungen sind zu handeln, um unsere Besucher, unser Personal und unsere Sammlung zu schützen", hieß es in einer auf dem Kurznachrichtendienst X verbreiteten Mitteilung. Demnach werden künftig nur noch Babymilch, abgepumpte Muttermilch sowie verschreibungspflichtige Medikamente erlaubt sein.

Erst kürzlich waren zwei Aktivistinnen zu Haftstrafen verurteilt worden, nachdem sie Tomatensuppe auf ein Van-Gogh-Gemälde geschüttet hatten. Das Kunstwerk, das mit einer Glasscheibe geschützt war, blieb zwar unbeschädigt, aber der Rahmen wurde in Mitleidenschaft gezogen. Eine der Frauen wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt, eine weitere zu 20 Monaten. Am selben Tag warfen Aktivisten erneut Tomatensuppe auf dasselbe Gemälde und ein weiteres Kunstwerk Van Goghs in der National Gallery.

Metalldetektoren an den Eingängen

Laut der Mitteilung ereigneten sich inzwischen insgesamt fünf solcher Vorfälle in dem Museum am Trafalgar Square, zwei davon allein in den vergangenen 14 Tagen. Neben den Van-Gogh-Gemälden wurden auch Werke von John Constable und Diego Velázquez zur Zielscheibe der Protestbewegung. "Solche Angriffe haben physische Schäden an den Kunstwerken verursacht und Mitarbeiter wie Besucher belastet sowie unsere Mission, großartige Kunst für jedermann zugänglich zu machen und zu genießen, gestört", so die Mitteilung weiter. 

Daher sei die schwierige Entscheidung getroffen worden, den Museumsbetrieb umzustellen. Besucher wurden gebeten, nur minimal Gegenstände und keine großen Taschen mitzubringen. Alle Türen seien mit Metalldetektoren ausgestattet, und Taschen und Rucksäcke würden überprüft.