Als sich Anfang der 1980er-Jahre ein tödliches Virus über die Menschheit ausbreitete, gehörten zu den Leugnern der Epidemie – heute würde man sagen: Querdenker – Staatsoberhäupter, Politiker, Priester, Journalisten und viele gesellschaftliche Eliten mehr. Um sichtbar zu machen, was viele nicht sehen wollten, stellte das Künstlerkollektiv General Idea 1987 sein erstes Aids-Gemälde aus – eine Adaption des berühmten "Love"- Logos von Robert Indiana – und tapezierte das untere Manhattan mit Aids-Postern.
"In der Hoffnung, dass das Bild tatsächlich viral wird", wie AA Bronson von General Idea erklärt. Zum 40. Jahrestag der ersten Aufzeichnung von Aids zeigt er nun als einziges noch lebendes Mitglied der Gruppe eine Neuinterpretation ihres historischen Imagevirus: eine hypnotische Videoanimation, die über digitale Plakatwände rund um den Globus verbreitet wird, von Tokio bis Seoul, von London bis Melbourne. Die globale Präsentation, , die von der Londoner Kulturplattform Circa organisiert und kuratiert wurde, soll der Verpflichtung der internationalen Gesundheitsorganisationen Nachdruck verleihen, bis 2030 keine neuen HIV-Übertragungen mehr zuzulassen.