In einem Statement der Biennale-Organisation wird klargestellt, dass prinzipiell alle von der italienischen Republik anerkannten Länder eigenständig eine Teilnahme an der Kunstbiennale beantragen können. Folglich könne die Biennale keine Petition berücksichtigen, die darauf zielt, die Teilnahme Israels oder Irans an der kommenden 60. internationalen Kunstausstellung auszuschließen. Auch dass Russland zum zweiten Mal seit Ausbruch des Ukraine-Krieges keinen eigenen Pavillon auf der Biennale hat, sei keine Entscheidung der Biennale, sondern des russischen Kulturministeriums.
Zuvor hatte eine in den USA beheimatete Aktivistengruppe namens "Art Not Genocide Alliance" eine Petition gegen die Teilnahme Israels an der Biennale gestartet, die von tausenden Künstlerinnen und Künstlern unterschrieben wurde. Die Organisation "Woman Life Freedom Europe" hatte dagegen wegen das gewaltsame Vorgehen des Regimes gegen die Protestbewegung im Land den Ausschluss Irans von der Biennale verlangt.
Auch der geäußerte Vorwurf, die Stimmen palästinensischer Künstlerinnen und Künstler würden nicht ausreichend gehört, wurde von Seiten der Biennale zurückgewiesen. Von zwei eingereichten Collateral-Projekten mit palästinensischen Künstlerinnen und Künstlern habe der Biennale-Kurator Adriano Pedrosa eines in die offizielle Liste aufgenommen, und auch in der Hauptausstellung seien Künstlerinnen und Künstler palästinensischer Herkunft vertreten. Die Kritik war von den Machern des Palestine Museum US gekommen, deren Vorschlag nicht in die autorisierten Collateral Events aufgenommen worden war.
Der israelische Pavillon wird in diesem Jahr von der Künstlerin Ruth Patir bespielt und von Mira Lapidot und Tamar Margalit kuratiert.