Publikums-Rückgang

Venedig-Biennale endet mit knapp 700.000 Besuchern

Zeitreise: Antik anmutende Steinsäulen schmückt Lauren Halsey mit Konterfeis und Geschichten von Menschen aus ihrer Heimatcommunity in LA
Foto: Wolfgang Stahr

Lauren Halsey auf dem Arsenale-Gelände bei der Venedig-Biennale 2024

Nach einem Besucherrekord 2022 hat die 60. Venedig-Biennale in diesem Jahr rund 100.000 Tickets weniger verkauft. Einen Anstieg gab es bei Schulkindern und "fragilen Gruppen"

Die 60. Kunst-Biennale in Venedig hat ihre Publikumszahlen veröffentlicht. Demnach wurden vom 20. April bis zum 24. November 699.304 Personen auf dem Ausstellungsgelände gezählt, dazu kamen 27.966 Fachbesucher während der Preview-Tage im Frühjahr. Damit wurden in diesem Jahr rund 100.000 Tickets weniger verkauft als 2022. Damals hatte die Ausgabe mit dem Titel "The Milk of Dreams" von Kuratorin Cecilia Alemani einen Rekord von rund 800.000 Besuchenden aufgestellt. 2019 hatte die Ausstellung knapp 600.000 Eintritte verzeichnet. 

Laut der Biennale-Zahlen haben durchschnittlich 3.321 Menschen pro Tag die Standorte Giardini und Arsenale besucht. Nicht inbegriffen sind die Länderpavillons, die im Stadtraum verteilt und meist ohne Tickets zugänglich sind. Einen Zuwachs von 20 Prozent gab es bei den Grundschulkindern; insgesamt machten Schülerinnen, Studenten und junge Menschen unter 26 rund ein Drittel des Publikums aus. Auch weist die Biennale darauf hin, dass sie ihr "Fragile Categories Project" ausgebaut hat. Dabei wird der Besuch von marginalisierten Gruppen gefördert, darunter Menschen mit Behinderungen, Obdachlose und Migranten. 2.689 Personen in 171 Gruppen nahmen an der Initiative teil. 

Die diesjährige Hauptausstellung unter dem Titel "Stranieri Ovunque" wurde vom brasilianischen Kurator Adriano Pedrosa kuratiert und legte einen Fokus auf Positionen aus dem Globalen Süden. Der deutsche Pavillon wurde von Çağla Ilk kuratiert und von Yael Bartana, Ersan Mondtag und einem Soundkollektiv bespielt. Die nächste Kunst-Biennale findet 2026 in Venedig statt - dann unter der Präsidentschaft des Journalisten Pietrangelo Buttafuoco, einem Vertrauten der postfaschistischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni.