Handschlag statt Vertrag, der Galerist als bester Freund und die Arbeit als alleiniger Lebensinhalt: Auf dem Kunstmarkt verschwimmt oft Geschäftliches mit Privatem. Geldsorgen und finanzielle Abhängigkeiten führen dazu, dass sich viele Künstlerinnen und Künstler erst gar nicht trauen, die für sie existentiellen Fragen zu stellen: Wie viel darf die Produktion des Werks kosten? Wie hoch ist mein Honorar? Welcher Arbeits- und Zeitaufwand wird von mir für die Produktion erwartet?
Diesen Teufelskreis will die Berliner Künstlerin Sung Tieu durchbrechen. Sie fordert mehr Transparenz in der Kunstwelt und eine gerechtere Verteilung von Geld. Die Initiative etwas zu verändern, solle von den Künstlerinnen und Künstlern selbst kommen, findet sie, denn nur dann wären die Veränderungen am wirkungsvollsten. Gemeinsam mit dem Kurator Nicholas Tammens und dem Studio for Propositional Cinema hat Sung Tieu deshalb die Plattform Communal Artist Sharing Economy – kurz CASE – gegründet. Sie wollen darüber informieren, wie Künstlerinnen und Künstler eigentlich ihr Geld verdienen und machen konkrete Vorschläge für eine faire Bezahlung in Gruppenausstellungen.
Die Idee der Sharing Economy – also Räume und Ressourcen gemeinschaftlich zu nutzen – ist nicht neu. Eigentum rückt dabei wie beim Car-Sharing in den Hintergrund. Ein bekanntes Beispiel ist etwa Car-Sharing. Ein Prinzip auch für die Kunst?
Dieser Frage geht eine neue Folge des Monopol-Podcasts "Kunst und Leben" nach. Detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert spricht mit Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr, über die grundlegende Frage, wie Künstlerinnen und Künstler eigentlich ihr Geld verdienen. Sung Tieu stellt CASE vor. Sie können die Folge auf allen gängigen Plattformen hören - und direkt hier (dazu bitte "Inhalte aktivieren" klicken):