New Yorker High Line

Künstler Sam Durant warnt vor Schrecken des Drohnenzeitalters

Über der New Yorker High Line schwebt seit Kurzem eine abstrahierte Drohne von Künstler Sam Durant. Die Skulptur auf der ehemaligen Bahntrasse warnt vor Überwachung und mechanisiertem Töten 

Das Eisenbahnzeitalter ist vergangenen, die New Yorker High Line – eine Güterzugtrasse im Westen von Manhattan – wurde schon vor Jahren zu einer Grünanlage umgebaut - mitsamt einem stetig wachsenden Skulpturenpark. Mit einer neuen Statue schlägt der US-Künstler Sam Durant den Bogen zu den Technologien der Gegenwart, genauer gesagt: den Schrecken des Drohnenzeitalters. Durant lässt eine große weiße Drohne über in den Himmel aufsteigen – das stromlinienförmige, abstrahierte Flugobjekt erinnert dabei zugleich an die biomorphen Formen von Künstlern wie Constantin Brancusi oder Barbara Hepworth.

Seine Skulptur solle "die Frage nach dem Einsatz von Drohnen, Überwachung und gezielten Tötungen an fernen und nahen Orten anregen und ob wir als Gesellschaft mit diesen Praktiken einverstanden sind und sie fortsetzen wollen", sagt der 1961 in Seattle geborene Durant, der sich in seinem Werk immer wieder mit der Politik und Geschichte seines Heimatland auseinandergesetzt hat. "Kunst ist ein Ort, an dem wir über Alternativen, andere Möglichkeiten spekulieren können, an dem wir Dinge, die ungesagt, unbekannt oder versteckt sind, zur Sprache bringen und darüber diskutieren können. Kunst bietet uns die Möglichkeit, die Welt auf neue Weise zu denken. In Momenten der Krise ist das extrem wichtig." Das Werk ist noch bis August 2022 zu sehen.