"Der Fokus der Presse auf die laufenden gerichtlichen Auseinandersetzungen in den Vereinigten Staaten übt enormem Druck auf die wissenschaftlichen, medizinischen und kulturellen Einrichtungen in Großbritannien aus, die wir so gerne gefördert haben", schreibt Stiftungsdirektorin Theresa Sackler in einem Statement. "Diese Aufmerksamkeit lenkt ab von den wichtigen Aufgaben, die sie eigentlich erledigen müssen."
Theresa Sackler ist die Witwe von Mortimer Sackler, der gemeinsam mit seinem Bruder Raymond die US-Firma Purdue Pharma geführt hat. Purdue stellt das Schmerzmittel Oxycontin her, dass von Kritikern in Zusammenhang mit der sogenannten Opioid-Krise gebracht wird. Opioide machen stark abhängig, und seit der Markteinführung von Oxycontin 1996 sind 200 000 Menschen in den USA an den Folgen von Schmerzmittelabhängigkeit gestorben. Gegen den Konzern laufen mehr als tausend Klagen. Offenbar steuert Purdue auf ein Insolvenzverfahren zu.
Proteste gegen die Firma und das kulturelle Engagement der Stiftung, die ihren Sitz in Großbritannien hat, häuften sich in den vergangenen Wochen. Mehrere britische Museen haben ihre Absicht bekundet, kein Geld mehr von Sackler anzunehmen.