Berlin

Restituiert und zurückgekauft: Pissarro bleibt in der Alten Nationalgalerie

Mit der Restitution als NS-Raubgut hat die Stiftung Preußischer Kulturbesitz das Bild "Une Place à la Roche-Guyon" des französischen Impressionisten Camille Pissarro umgehend wieder zurückgekauft

Damit kann das Gemälde, mit dem Pissarro (1830-1903) im Jahr 1867 in einer künstlerischen Übergangsphase einen Platz im kleinen Seine-Ort La Roche-Guyon nord-westlich von Paris festhielt, dauerhaft in der Alten Nationalgalerie ausgestellt bleiben. Angaben zum Ankaufspreis gab es bei der Präsentation in Berlin nicht.

Der jüdische Anwalt und Kunstsammler Armand Isaac Dorville (1875–1941) hatte das Bild 1928 in Paris erworben. Nach seinem Tod ließen die Erben die Sammlung 1942 in Nizza versteigern. Allerdings wurde der Erlös nie ausgezahlt - die Erben wurden massiv verfolgt. So wurden Dorvilles Schwester, seine zwei Töchter und seine zwei Enkelinnen verhaftet, deportiert und 1944 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet.

Die Erbengemeinschaft hatte nach Angaben von Stiftungspräsident Hermann Parzinger im vergangenen Jahr um die Restitution gebeten. Nach entsprechender Prüfung sei "schnell klar gewesen, dass das Werk restauriert werden muss und wir auch wollen". Für Parziner ein Beispiel, dass noch viel Arbeit vor den Museen liegt. "Wir sind längst nicht am Ende der Provenienzforschung."

Nach Angaben von Antoine Delabre, Vertreter der Erbengemeinschaft, sind noch zahlreiche der einst rund 450 versteigerten Werke nicht restituiert. "Wir sind immer noch auf der Suche nach den meisten Werken, es ist ein sehr langer Weg", sagte Delabre.