Kunstbiennale 2024

Renzo Martens und CATPC bespielen niederländischen Pavillon in Venedig

Der niederländische Pavillon der Kunstbiennale von Venedig 2024 wird vom Künstler Renzo Martens und dem Kollektiv CATPC bespielt

Das Kollektiv CATPC (Cercle d'Art des Travailleurs de Plantation Congolaise) besteht aus kongolesischen Künstlern und Landwirten, die Kunst als Instrument zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen einsetzen. Dazu eignen sich die Bewohnerinnen und Bewohner von Lusanga in der Demokratischen Republik Kongo Logiken des globalen Kunstmarkts an und stellen aus dem Lehm des benachbarten Flusses Skulpturen her. Sie werden noch vor Ort 3-D-gescannt und später in Kunst-Hotspots weltweit ausgestellt - als Reproduktionen aus Schokolade und als NFTs. Die Erlöse gehen unmittelbar zurück ins Dorf.

Die Idee zum Projekt entstand, als Renzo Martens eine Ausstellung in London eröffnete und an den Wänden der Tate das Sponsoren-Logo von Unilever prangen sah. Ein Paradebeispiel von art washing, einer Form der Absolution für die koloniale Vergangenheit. Solange sie in die Künste fließen, konnte man lange darüber hinwegsehen, dass die finanziellen Mittel das Ergebnis fragwürdiger Verstrickungen sind.

Martens und seine kongolesischen Kollegen werden gleichzeitig mit dem niederländischen Pavillon eine Ausstellung in Lusanga eröffnen. "Wir freuen uns darauf, unsere Geschichte in Venedig zu erzählen", sagt Ced'art Tamasala von CATPC. "Die Möglichkeit, einen White Cube auf einer Plantage mit einem auf dem Gipfeltreffen der Kunstwelt zu verbinden, ermöglicht einen direkten Blick in diese beiden Welten und auf die Ungleichheiten zwischen ihnen. Das Zusammentreffen dieser unterschiedlichen, aber verwandten Realitäten wird zu bedeutungsvollen und aufrichtigen Überlegungen führen. Mit dieser Präsentation erreichen wir die letzte Etappe unserer kollektiven Reise zu Wahrheiten, die es verdienen, geteilt zu werden."

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