Kunstliebhaber haben die einmalige Chance, Rembrandts berühmtes Gemälde "Die Nachtwache" von hinten zu sehen. In der letzten Phase der großen Untersuchung des Bildes wurde es abgehängt und auf einen besonderen Ständer gestellt, wie das Amsterdamer Rijksmuseum mitteilte. Die Forscher können nun mit neuesten Techniken die Rückseite und untersten Farbschichten untersuchen. Die "Operation Nachtwache" ist die bisher umfangreichste Untersuchung von Rembrandts Meisterwerk und läuft seit dem Sommer 2019 vor den Augen des Publikums im Museum.
Es sei eine seltene Gelegenheit, sagte Museumsdirektor Taco Dibbits. "Sobald ein Bild von der Mauer und aus dem Rahmen genommen wurde, sieht es auf einmal sehr verletzlich aus." Die Nachtwache hat einen unschätzbaren Wert. Rembrandt (1606-1669) stellte das Bild 1642 fertig.
Die Leinwand ist auf einem hölzernen Rahmen befestigt. Aber es ist nach Informationen des Museums nicht die Originalleinwand zu sehen. Denn die wurde, wie bei vielen Gemälden aus dem 17. Jahrhundert, später von hinten verstärkt. Bei der Nachtwache geschah das 1975 nach einem Attentat mit einem Messer.
Die Forscher prüfen nun zunächst, ob die Unterstützung noch ausreicht. Dann werden die untersten Farbschichten mit Scannern und Mikroskopen untersucht. Am 23. November soll das Gemälde wieder zurückgehängt werden - dann ist die Vorderseite wieder zu sehen. Im Dezember soll über die Restaurierung entschieden werden.