In einem Kubus am Hauptbahnhof der unterfränkischen Stadt können Besucherinnen und Besucher die fünf raumhohen Gemälde ab Mitte Oktober in Originalgröße und -farbe betrachten. Kirchner hatte diese 1916 nach seinem psychischen Zusammenbruch als Soldat in einem Sanatorium in Königstein im Taunus nach Angaben des Kirchner-Hauses in Aschaffenburg innerhalb von sechs Wochen geschaffen. Irgendwann zwischen 1937 und 1938 ließen die Nazis die Fresken von Badenden auf der Insel Fehmarn jedoch zerstören.
In Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Aschaffenburg gelang nun die digitale Rekonstruktion - in Farbe, was dank eines glücklichen Fundes möglich wurde. Lange waren vor allem Schwarz-Weiß-Aufnahmen der Wandbilder bekannt. 2004 wurden dann im Depot des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe farbige Glasdiapositive von dem Gemäldezyklus gefunden.
Das Museum Kirchner-Haus befindet sich im Geburtshaus Kirchners (1880-1938), der sechs Jahre in Aschaffenburg lebte. Er gehört zu den wichtigsten Vertretern der expressionistischen Malerei und war Mitbegründer der Künstlervereinigung "Die Brücke".