"Wir haben die Regenbogenflaggen als Geschenk für Putin gewählt als Symbol für fehlende Liebe und Freiheit", teilte die Gruppe am Mittwoch auf ihrer Facebook-Seite mit. Auf Bildern war zu sehen, wie die Aktivisten die bunten Fahnen unter anderem vor dem Kulturministerium, dem Inlandsgeheimdienst FSB und auch der Präsidialverwaltung im Zentrum der Hauptstadt anbrachten.
Die kremlkritische Punkband gibt international Konzerte und sorgt immer wieder mit radikalen Aktionen für Aufsehen. 2012 wurden drei Mitglieder nach einer Protestaktion in der Moskauer Erlöser-Kathedrale zu einer Haftstrafe verurteilt.
Russlands Führung steht seit langem international in der Kritik, mit ihrer Politik Hass gegen sexuelle Minderheiten zu schüren. In einer umstrittenen Verfassungsänderung wurde verankert, dass eine Ehe nur zwischen Mann und Frau möglich sei. Homosexualität ist in Russland zwar nicht strafbar, sie wird aber in dem Land mit seiner einflussreichen russisch-orthodoxen Kirche weitgehend tabuisiert.
Pussy Riot kritisierte, dass der Staat sich in das Leben der LGBT-Minderheiten einmische. Die Gruppe forderte die Regierung und auch Putin persönlich auf, die Menschen per Gesetz vor Diskriminierungen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und ihres Geschlechts zu schützen. Entführungen und Morde von Schwulen, Lesben, Transgender und Queer in der Teilrepublik Tschetschenien sollten aufgeklärt werden. Das Gesetz zum Verbot von "Homosexuellen-Propaganda» solle wieder abgeschafft werden, hieß es in ihrer Mitteilung.