Medienberichte

Plant Uffizien-Chef Schmidt eine Kandidatur für Italiens Rechte?

Der deutsche Uffizien-Direktor Eike Schmidt muss Ende des Jahres seinen Posten verlassen. Nun spekulieren italienische Medien, dass er Bürgermeister von Florenz werden will - auf einem Ticket der rechtsgerichteten Fratelli d'Italia

Laut der Zeitung "Corriere Fiorentino" wollen die Fratelli d'Italia, die Rechtsaußen-Partei der amtierenden italienischen Ministerpräsidentin Georgia Meloni, Uffizien-Direktor Eike Schmidt als Kandidaten für die kommende Bürgermeisterwahl in Florenz aufstellen. Bisher haben weder die Partei noch Schmidt diesen Plan bestätigt. Auf Monopol-Anfrage heißt es von den Uffizien: "Es handelt sich lediglich um ein Gerücht in der Stadt". 

Der Kunsthistoriker leitet die Uffizien seit 2015 und wird seinen Posten wohl Ende des Jahres räumen, da die Amtszeit des Museumsdirektors auf zwei Perioden á vier Jahre terminiert wurde. Die Kulturpolitik der in Teilen rechtsextremen italienischen Regierungskoalition hatte Eike Schmidt eher wohlwollend kommentiert, zuletzt auch im Gespräch mit Monopol. So verwies er auf die Bestrebungen des Kulturministeriums, die Teilautonomie der Museen zu stärken.

Gleichzeitig unterstützte Schmidt postkoloniale Initiativen in Bezug auf die Uffizien-Sammlung und setze sich für Restitution geraubter Kulturgüter ein. Florenz wird derzeit von Bürgermeister Dario Nardella von der Mitte-links-Partei Partito Democratico regiert. Die Stadt gilt als sozialdemokratische Hochburg.