Regisseur Christian Petzold hätte kein Problem mit der Anwesenheit von einigen wenigen AfD-Politikern bei der Berlinale-Eröffnung. "Ich denke, es ist kein Problem, fünf Personen von der AfD im Publikum zu haben", sagte der 63-Jährige am Donnerstag in Berlin. Petzold ist Teil der diesjährigen Berlinale-Jury. "Wir sind keine Feiglinge. Wenn wir es nicht aushalten, dass fünf Personen von der AfD im Publikum sitzen, werden wir unseren Kampf verlieren." Gleichzeitig betonte er, man mache das Problem mit dieser Frage größer, als es sei - denn ein paar wenige AfD-Politiker fielen bei einem Festival, zu dem viele Tausend Menschen kämen, nicht ins Gewicht.
Hintergrund ist die Ein- und Ausladung von fünf AfD-Politikern zur Eröffnung der Internationalen Filmfestspiele Berlin am Donnerstagabend. Das Filmfestival hatte nach internationaler Kritik die Parteivertreter wieder ausgeladen.
Jury-Präsidentin und Schauspielerin Lupita Nyong’o wurde gefragt, ob sie es ausgehalten hätte, mit Vertretern der AfD im gleichen Raum zu sein. "Ich bin hier eine Ausländerin", sagte die 40-Jährige. "Ich kenne die politische Situation hier nicht in- und auswendig. Ich bin froh, dass ich diese Frage nicht beantworten muss."
Die Berlinale beginnt am Donnerstagabend und läuft bis zum 25. Februar. Eröffnet wird das Festival mit dem Film "Small Things Like These" von Tim Mielants mit Cillian Murphy in der Hauptrolle.