Die deutsche Tragikomödie "Ich bin dein Mensch" hat es nicht in die Oscar-Endrunde geschafft. Maria Schraders futuristischer Film war nach einer Vorauswahl im Dezember zunächst einer von fünfzehn Kandidaten in der Sparte "International Feature Film" gewesen. Am Dienstag gab die Oscar-Akademie nun die fünf Finalisten bekannt: die Filme "Drive my Car" (Japan), "The Worst Person In The World" (Norwegen), "The Hand of God" (Italien), "Flee" (Dänemark) und "Lunana - A Yak In the Classroom" (Bhutan). Die 94. Oscar-Verleihung soll am 27. März in Hollywood stattfinden.
Zu den Favoriten gehören der Netflix-Western "The Power Of The Dog" von Jane Campion mit zwölf und und der Science-Fiction-Film "Dune" mit zehn Nominierungen. Beide sind auch in der "Königskategorie" Best Picture nominiert. Dort konkurrieren sie unter anderem mit dem Coming-Of-Age-Film "Licorice Pizza" und der Satire "Don't Look Up", ebenfalls eine Netflix-Produktion.
Den Oscar als bester Hauptdarsteller könnte unter anderem Will Smith gewinnen, der in "King Richard" den Vater der Tennisspielerinnen Venus und Serena Williams spielt. Außerdem im Rennen sind Benedict Cumberbatch ("The Power Of The Dog") und Denzel Washington ("The Tragedy Of Macbeth"). Als beste Hauptdarstellerin sind unter anderem Olivia Colman ("The Lost Daughter") und Kristen Stewart ("Spencer") nominiert. Lady Gaga wurde für ihre Darstellung der Gucci-Witwe und mutmaßlichen Mord-Auftraggeberin Patricia Reggiani in "House of Gucci" nicht berücksichtigt.
Der letzte für den sogenannten Auslands-Oscar nominierte deutsche Film war 2019 "Werk ohne Autor" von Florian Henckel von Donnersmarck. Die Auszeichnung ging damals an das mexikanische Drama "Roma". Donnersmarck hatte 2007 mit seinem Regiedebüt "Das Leben der Anderen" zuletzt den Oscar nach Deutschland geholt. Aber deutsche Filmschaffende mischen bei den diesjährigen Oscars dennoch mit. Star-Komponist Hans Zimmer (64) holte mit der Filmmusik für das Science-Fiction-Drama "Dune" die zwölfte Oscar-Nominierung in seiner langen Hollywood-Karriere. Seine bisher einzige Oscar-Trophäe nahm der gebürtige Frankfurter 1995 für die Untermalung des Zeichentrickfilms "Der König der Löwen" entgegen.
Auch der Spezialeffekte-Künstler Gerd Nefzer könnte einen weiteren Oscar holen. Er arbeitete an den bildgewaltigen Szenen von "Dune" mit. Der gebürtige Schwabe gewann bereits 2018 für "Blade Runner 2049" eine der begehrten Trophäen.
Die Nominierten der wichtigsten Kategorien:
Bester Film:
- "Belfast" - "Dune" - "The Power of the Dog" - "King Richard" - "Coda" - "West Side Story" - "Licorice Pizza" - "Don't Look Up" - "Nightmare Alley" - "Drive my Car"
Beste Regie:
- Jane Campion ("The Power of the Dog") - Steven Spielberg ("West Side Story") - Kenneth Branagh ("Belfast") - Paul Thomas Anderson ("Licorice Pizza") - Ryusuke Hamaguchi ("Drive my Car")
Beste Hauptdarstellerin:
- Kristen Stewart ("Spencer") - Jessica Chastain ("Eyes of Tammy Faye") - Olivia Colman ("The Lost Daughter") - Nicole Kidman ("Being the Ricardos") - Penélope Cruz ("Parallele Mütter")
Bester Hauptdarsteller:
- Will Smith ("King Richard") - Benedict Cumberbatch ("The Power of the Dog") - Denzel Washington ("Macbeth") - Javier Bardem ("Being the Ricardos") - Andrew Garfield ("Tick, Tick.Boom!")
Beste Nebendarstellerin:
- Aunjanue Ellis ("King Richard") - Ariana Debose ("West Side Story") - Judy Dench ("Belfast") - Kirsten Dunst ("Power of the Dog") - Jessie Buckley ("The Lost Daughter")
Bester Nebendarsteller:
- Ciarán Hinds ("Belfast") - Kodi Smit-McPhee ("The Power of the Dog") - Jesse Plemons ("The Power of the Dog") - JK Simmons ("Being the Ricardos") - Jamie Dornan ("Belfast") - Troy Kotsur ("Coda")
Bester Internationaler Spielfilm
- Japan ("Drive my Car") - Italien ("The Hand of God") - Norwegen ("The Worst Person in the World") - Dänemark ("Flee") - Bhutan ("Lunana: A Yak in the Classroom")
Beste Filmmusik:
- "Dune", Hans Zimmer - "The Power of the Dog", Jonny Greenwood - "Encanto", Germaine Franco - "Parallele Mütter", Alberto Iglesias - "Don't Look Up", Nicholas Britell