Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch (SPD) hat die 23. Auflage der "Rohkunstbau"-Ausstellung im Schloss Lieberose (Dahme-Spreewald) eröffnet. Die Schau steht in diesem Jahr unter dem Motto "Die Schönheit im Anderen - The Beauty of Difference". Gezeigt werden in der von der Heinrich-Böll-Stiftung geförderten Ausstellung zeitgenössische Arbeiten von elf internationalen Künstlern. Sie fragen mit ihren Werken nach den Folgen der Angst vor dem Fremden in der Gesellschaft und bieten künstlerische Perspektiven zur angeblichen Kluft zwischen dem Fremden und dem Eigenen.
Das skandinavische Künstlerduo Elmgreen & Dragset etwa zeigt in dem Schloss, das einst dem deutschen Adelsgeschlecht Schulenburg gehörte, zwei Werke. Davon stellt eines mit dem Titel "Too Heavy" einen riesigen Felsbrocken dar, der auf ein Trampolin gefallen ist. Die portugiesische Künstlerin Tatiana Macedo vergegenwärtigt die Macht der Medienbilder, die uns eine Vorstellung vom Fremden geben: "I have never seen a refugee camp", lautet ein leuchtender Schriftzug, der seine Umgebung in ein atmosphärisches Rot taucht. Der japanische Künstlers Toshihiko Mitsuya verweist mit überlebensgroßen Pferden und Reitern aus Alufolie nicht nur auf unsere Vorstellung der japanischen Geschichte, sondern auch auf die japanische Vorstellung der deutschen.