Arthur Jafa auf der Art Unlimited
Bäm, bäm, bäm: Die New Yorker Galerie Gavin Brown's enterprise präsentiert das achtminütige Video "APEX", in dem der US-Künstler emotionsgeladene Fotos mit einer treibenden Techno-Soundspur zusammenbringt. Die Bilder von Gewalt, Musikern, organischem Material oder afroamerikanischer Geschichte werden wie von einem gnadenlosen Metronom gesteuert: Gerade hat man ein krasses Bild erfasst, noch konnte man kein Verhältnis dazu aufbauen, da kommt bereits das nächste. Eine Überforderung, eine Lust, Kino im Zeitalter des Smartphone-Wischens. Für Arthur Jafa ist es "Prä- oder Anti-Kino".
Rob Pruitt auf der Art Unlimited
Eigentlich nur ein zu monströser Größe aufgeblasener Instagram-Gag, aber doch recht unterhaltsam: Der US-Künstler hat zu Kunstwelt-Berühmtheiten Doppelgänger aus dem Showbiz rausgesucht und präsentiert nun diese Fotos gemeinsam mit Gavin Brown in der Unlimited-Sektion. John Baldessari sieht aus wie Papa Schlumpf, Beatrix Ruf wie Liza Minnelli und so weiter, hehe. Am Ende hat man aber den Eindruck, dass der Kunstbetrieb wegen seiner ungewöhnlichen Regeln, Distributions- und Finanzierungswege und nicht zuletzt seiner eher unglamourösen "Stars" eben keine Unterhaltungsindustrie wie jede andere ist. Aber das ist ganz und gar nicht das, was Pruitt zeigen wollte.
Tino Sehgal bei Esther Schipper
Eine Tür führt hinter die Koje von Esther Schipper, dort kann man dem Mädchen Ann Lee wiederbegegnen, eine von Tino Sehgal zum Leben erweckte Manga-Figur von Philippe Parreno und Pierre Huyghe. Sie spricht wieder so seltsam, sie schaut wieder zu seltsam, bewegt sich roboterhaft, aber es ist schön, sie nach Ausstellungen etwa im Pariser Palais de Tokyo oder dem Berliner Martin-Gropius-Bau hier wiederzusehen. Und man freut sich für sie, denn sie hat einen Gefährten bekommen: einen kleinen Jungen, sein Charakter ist frisch aus dem virtuellen Raum in die wirkliche Welt importiert. Der Teppich, in dem die Schatten von Fenstern gewebt sind, ist übrigens auch von Parreno und Huyghe.
Thomas Demand bei Sprüth Magers
Am 11. Januar hielt Donald Trump seine erste Pressekonferenz nach seiner Wahl zum US-Präsidenten ab, es war eine turbulente Veranstaltung, und am bizarrsten war der Aktenstapel, der die ganze Zeit neben dem Rednerpult lag. Diese Papiere sollten alle Details zur Übergabe von Trumps Firmenimperium in eine Stiftung enthalten - eine Stiftung, die von seinen Söhnen geführt wird. Thomas Demand schält in seinem Bild die ganze Farce heraus, den dieses Aktenstapel als karikaturhaftes Symbol für "Business" bedeuten.
Margot Bergman in der Feature-Sektion
Die Chicagoer Galerie Corbett vs. Dempsey präsentiert die 82-jährige Malerin, die gefundene Bilder übermalt: seltsame Gesichter, aber sehr fröhlich und optimistisch. Es wirkt sehr post-alles.