Künstler, Werktitel, Entstehungsjahr, Materialangaben: Die Informationen zu einem Documenta-Werk sind auf einem Zettel neben der Arbeit festgehalten – so weit, so einfach. In Kassel aber werden die gelochten Zettel von zwei Haken gehalten, was ziemlich einladend aussieht, denn so kennt man es von Ausstellungen, bei denen man den Saaltext mitnehmen kann, um damit herumzulaufen.
Das denken sich sicher auch einige Documenta-Besucher, denn häufig sieht man zwar noch die Haken, aber keine Schilder mehr.
Die Documenta-Pressechefin hat auf Facebook die Besucher ermahnt, die Schilder bitte hängenzulassen. Mittlerweile ist man dazu übergegangen, mehrere identische Schilder übereinander zu hängen. Das stiftete allerdings weitere Verwirrung, weil es nun vollends so aussieht, als könne man die Schilder mitnehmen.
Die zwar nicht eleganteste, aber doch sicherste Methode ist dann doch, die Zettel einfach an die Wand zu kleben.
Letztlich erfüllt sich durch diesen offensichtlichen Fehler im Ausstellungsdesign aber doch ein zentraler Wunsch des künstlerischen Leiters Adam Szymczyk: Die Ausstellung solle eine "Erfahrung ohne Erwartung" sein. Zu viel Kontext stört da nur.