Filmfestival Cannes

Goldene Palme für Kunstbetriebssatire

Die Goldene Palme des Filmfestivals Cannes geht an die schwedische Gesellschaftssatire "The Square" von Ruben Östlund

Das teilte die Jury am Sonntagabend mit. Der Schwede Östlund porträtiert mit "The Square" den bigotten Museumskurator Christian (gespielt von Claes Bang): Der gibt sich gern als tolerant und fortschrittlich, wird aber zunehmend als Macho und äußerst unsozialer Mensch entlarvt. Christian bereitet die Präsentation der Installation "The Square" vor, die auf einem öffentlichen Platz Passanten an moralisches Handeln erinnern soll. Der Diebstahl seines Handys und eine überraschend erfolgreiche Werbekampagne für "The Square" stürzen Christian in eine existentielle Krise. Der Film erzählt damit auch von den Abgründen einer saturierten, bürgerlichen Schicht.

Die Verleihung der Goldenen Palme hat in Östlunds Heimat großen Jubel ausgelöst. Die schwedische Zeitung "Expressen" bezeichnet den 43-Jährigen als Schwedens interessantesten Filmemacher und titelte am Montag: "Champion Ruben Östlund". "Dagens Nyheter" kommentierte: "Danke Cannes - Humor und Zeitgeist haben gewonnen." "The Square" sei zeitgenössisch, grenzenlos und lustig.

Zahlreiche schwedische Politiker nutzten die sozialen Medien für ihre Glückwünsche. Kulturministerin Alice Bah Kuhnke schrieb auf Instagram: "Zum ersten Mal seit 1951 gewinnt ein schwedischer Regisseur und ja, das ist großartig und fantastisch. Für den schwedischen Film im Allgemeinen und für Rubens Kunstfertigkeit besonders. Hurra Hurra Hurra!"