„Es gibt keinen Unterschied zwischen Architektur und Nicole Kidman. Wenn man es konsumieren kann, dann gehört es uns“, sagte Sarah Morris einmal. Der Paul-Klee-Platz allerdings gehörte noch nie so richtig den Düsseldorfern. Das Areal hinter dem K20, der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, wird eher als Passage begriffen; bezeichnend, dass es nicht mal einen Namen bei Google Maps besitzt. Dass der Platz wenigstens ein Gesicht erhält, dafür ist Sarah Morris angetreten: Am 10. Juli präsentiert die amerikanische Künstlerin der Öffentlichkeit eine Fassadenarbeit an der bislang grauen nördlichen Abschlusswand, die zum Haus der Deutschen Apotheker- und Ärztebank gehört. Morris setzte sich in einem Wettbewerb durch, zu dem auch Darren Almond, Richard Deacon, Anish Kapoor, Rita McBride und Michel Verjux geladen waren.
Was für sie sprach: Das 180 Quadratmeter große Wandbild aus handbemalten und glasierten Fliesen fügt sich nach Meinung der Jury am besten ins schwierige architektonische Terrain, da es mit der Spannung zwischen der Flächigkeit der Wand und der reliefartigen Anmutung der Arbeit spielt. „Hornet (Origami)“, so ihr Titel, ist Teil der „Origami“-Serie: geometrische Abstraktion, die sich anlehnt an die gleichnamigen Papierobjekte. Am selben Tag feiert Düsseldorf auch die Eröffnung des sanierten K20 mit Erweiterungsbau und neuer Sammlungspräsentation. Ein guter Tag für das Konsumklima der Stadt.