Bildende Kunst und Film kann man so wenig miteinander vergleichen wie Paul Cézannes Äpfel mit Glühbirnen, doch die Gattungen befruchten sich. Found-footage-Installationen der Gegenwartskunst bedienen sich bei der Filmgeschichte. Die Ikonografie der Malerei oder Skulptur früherer Epochen lebt in neuen Reproduktionsmedien fort – also nicht zuletzt in Film und Video.
Trotzdem liegt zwischen Kunstgeschichte und Filmwissenschaft eine große Distanz. Die wollen die 18 Autorinnen und Autoren des Bands „FilmKunst“ überbrücken, indem sie sich an die Ränder ihrer Forschungsgebiete begeben. Der Maler aus Akira Kurosawas Episodenfilm „Träume“ (1990), der ein Van-Gogh-Bild betritt, um voller Fragen in die reale Welt zurückzukehren, bietet sich als übergreifende Denkfigur an. Hans Jürgen Wulff nutzt sie zu einem Essay über semiotische Unterschiede zwischen künstlerischen, fotografischen und filmischen Bildern.
Mehrere Texte widmen sich der Kunstproduktion, vor allem der Malerei, im Film. Als Maler und Regisseur ist Julian Schnabel – gewürdigt von Irene Schütze – in beiden Disziplinen etabliert. Auf ähnliche Weise verweigert sich Harun Farocki Rollenzuweisungen. In Volker Pantenburgs Aufsatz „Zur Vergangenheit des Kinos in der Gegenwart der Kunst“ steht er, der die Gleichwertigkeit von Bildkanälen in seiner Documenta-12-Installation „Deep Play“ thematisierte, für die Verbindung der Genres.
Dem Fremdwortgeklingel in der Abhandlung über Film in installativen Konzepten zum Trotz: Insgesamt nehmen die „FilmKunst“-Verfasser ihre Leser mit und bringen sie zum Weiterschauen und -denken.
Henry Keazor, Fabienne Liptay, Susanne Marschall (Hg.): „FilmKunst. Studien an den Grenzen der Künste und Medien“, Schüren Verlag, 400 Seiten, 49 Euro
Trotzdem liegt zwischen Kunstgeschichte und Filmwissenschaft eine große Distanz. Die wollen die 18 Autorinnen und Autoren des Bands „FilmKunst“ überbrücken, indem sie sich an die Ränder ihrer Forschungsgebiete begeben. Der Maler aus Akira Kurosawas Episodenfilm „Träume“ (1990), der ein Van-Gogh-Bild betritt, um voller Fragen in die reale Welt zurückzukehren, bietet sich als übergreifende Denkfigur an. Hans Jürgen Wulff nutzt sie zu einem Essay über semiotische Unterschiede zwischen künstlerischen, fotografischen und filmischen Bildern.
Mehrere Texte widmen sich der Kunstproduktion, vor allem der Malerei, im Film. Als Maler und Regisseur ist Julian Schnabel – gewürdigt von Irene Schütze – in beiden Disziplinen etabliert. Auf ähnliche Weise verweigert sich Harun Farocki Rollenzuweisungen. In Volker Pantenburgs Aufsatz „Zur Vergangenheit des Kinos in der Gegenwart der Kunst“ steht er, der die Gleichwertigkeit von Bildkanälen in seiner Documenta-12-Installation „Deep Play“ thematisierte, für die Verbindung der Genres.
Dem Fremdwortgeklingel in der Abhandlung über Film in installativen Konzepten zum Trotz: Insgesamt nehmen die „FilmKunst“-Verfasser ihre Leser mit und bringen sie zum Weiterschauen und -denken.
Henry Keazor, Fabienne Liptay, Susanne Marschall (Hg.): „FilmKunst. Studien an den Grenzen der Künste und Medien“, Schüren Verlag, 400 Seiten, 49 Euro