Für ihre Würdigung der schottischen Sikhs hat Jasleen Kaur den Turner Prize gewonnen. Die 38-Jährige, die in Glasgow aufwuchs, bringe "mit unerwarteten und spielerischen Materialkombinationen unterschiedliche Stimmen" zusammen, lobte die Jury.
Die bedeutendste britische Auszeichnung für moderne Kunst feiert in diesem Jahr ihren 40. Geburtstag. Der Preis ist mit 25.000 Pfund (30.090 Euro) dotiert und nach dem britischen Maler J.M.W. Turner (1775–1851) benannt. Er geht jedes Jahr an einen Künstler, der entweder aus Großbritannien stammt oder im Land arbeitet. Damit gilt die Auszeichnung als Gegenstück zum Booker Prize für britische Schriftsteller.
Kaur wurde für eine Ausstellung in Glasgow ausgezeichnet, bei der sie Familienfotos und einen Oldtimer nutzte, der mit einer riesigen Decke bedeckt ist, und kinetische Handglocken. Ihre Arbeit untersuche, wie kulturelles Gedächtnis in den Objekten und Ritualen, die uns umgeben, geschichtet ist, hieß es zur Begründung. Kaur nutzte ihre Dankesrede, um einen Waffenstillstand in Gaza und ein Ende von Investitionen der Tate zu fordern, die "mit dem israelischen Regime" verbunden seien.
Außer Kaur waren noch die Künstlerinnen und Künstler Claudette Johnson, Pio Abad und Delaine Le Bas nominiert. Sie erhalten jeweils 10.000 Pfund.