Das Kunstmuseum Ahrenshoop hat eine umfangreiche Sammlung von Werken des expressionistischen Malers Hans Brass (1885-1959) geschenkt bekommen. Es handele sich um 16 Gemälde, zahlreiche Zeichnungen und Druckgrafiken sowie Fotodokumente verschollener Kunstwerke – über 190 Positionen, teilte das Museum mit.
"Ein Grundstock für die weitere Erschließung des Lebenswerkes von Brass, der in seiner Bedeutung für Ahrenshoop und für die überregionale Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts nicht hoch genug geschätzt werden kann", hieß es. Im kommenden Jahr sei eine große Sonderausstellung geplant. Die Sammlung wurde den Angaben zufolge von Stefan Isensee, einem Enkel von Brass, zusammengehalten und erschlossen. Ein Unternehmen aus Rostock habe das Konvolut für das Museum erworben.
Nach einem verheißungsvollen Karrierestart nach dem Ersten Weltkrieg zog Brass dem Museum zufolge mit seiner Lebensgefährtin nach Ahrenshoop und baute dort ein Geschäft auf. Das habe seine künstlerische Produktion gebremst. In der Folge sei er mit seinem Schaffen aus der öffentlichen Wahrnehmung herausgefallen. Von 1927 bis 1931 und noch einmal nach 1945 sei Brass Bürgermeister in Ahrenshoop gewesen. Seine letzten Lebensjahre seien künstlerisch die produktivsten gewesen. Es sei an der Zeit, so das Museum, Brass seinen Platz in der modernen deutschen Kunst zuzugestehen.